Man darf das Spiel gegen den griechischen Cupsieger und Meisterschaftszweiten der vergangenen Saison durchaus als wegweisend bezeichnen, schliesslich entscheidet sich in dieser Partie wie der Weg in der Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe für die beiden Teams weitergeht. Während der Sieger noch um eine Qualifikation für die UEFA Champions League kämpft und bereits sicher in der Gruppenphase der UEFA Europa League steht, muss der Verlierer noch zwei weitere Runden überstehen, um genau diese zu erreichen. Dies wäre auch gleichbedeutend mit dem Minimalziel von Rotblau.
Zugegebenermassen mag die Zuversicht auf Basler Seite schon grösser gewesen sein vor einem Rückspiel im K.-o.-Modus. Es kam aber auch nicht allzu oft vor, dass sich der der FCB in einer Situation wiederfand, in der er in einem Heimspiel einen Rückstand aufholen musste. In diesem Jahrtausend war dies genau dreimal der Fall – und zweimal jubelte am Ende der FCB. Auch wenn dabei bis in die letzten Sekunden gezittert werden musste.
Unvergessliche Siege gegen Saint-Étienne und Celtic
Gegen den Sporting Clube de Portugal aus Lissabon gelang das 2008 im 1/16-Final der Europa League nach einer 0:2-Niederlage nicht, man verlor zuhause mit 0:3. Wenn der FCB aber ein Auswärtstor erzielt hatte und die Chancen einigermassen intakt waren, dann haben die Basler diese zuletzt auch gepackt: Wie gegen die AS Saint-Étienne in derselben Phase des gleichen Wettbewerbs vor rund zweieinhalb Jahren, als man im Rückspiel in extremis 2:1 gewann, nach einer 2:3-Auswärtsniederlage.
Und 2002 gegen den Celtic FC in der letzten Runde der Champions-League-Qualifikation, als man eine 1:3-Niederlage in Glasgow mit einem 2:0-Heimsieg wettmachte. Das kollektive Zittern fand hierbei bei einem Abschluss Chris Suttons kurz vor dem Ende statt. Sein Schuss strich nur ganz knapp am Pfosten vorbei. Im Zusammenhang mit dieser Aktion wird auch gerne das Basler Kollektivgedächtnis angeführt, in welchem diese haften geblieben sei. Und darin liegt durchaus ein Körnchen Wahrheit, schliesslich wird 16 Jahre danach noch davon, als wäre es gestern gewesen.
Kaltschnäuziger werden
Das Spiel gegen den PAOK FC hat durchaus auch das Potential dafür in das Basler Kollektivgedächtnis einzugehen, der FCB muss sich dafür aber im Vergleich zum Hinspiel steigern und er muss vor allem kaltschnäuziger werden vor dem gegnerischen Tor. Und auch wenn es aus FCB-Sicht merkwürdig klingen mag: Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat man ja mit dem ersten Punktgewinn am Wochenende beim Neuchâtel Xamax FCS gemacht.
Zitate von der Medienkonferenz am Dienstag im Hinblick auf das Spiel:
Der PAOK FC ist mathematisch im Vorteil, weil ihm jedes Remis zum Weiterkommen reicht. Aber der FCB möchte jede Partie gewinnen und mit dieser Einstellung werden wir morgen auch spielen.
Fussball ist Psychologie, es bringt daher nichts, meinem Team die schlechten Phasen der letzten Partie zu zeigen.
Die Situation ist nicht einfach und der Druck nimmt zu. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir weiterkommen. Die Stimmung im Team ist gut, die Mannschaft lebt.