Mit einem 3:1-Vorsprung reist der FC Basel 1893 zum Rückspiel in den Play-offs der UEFA Europa Conference League am Donnerstag, 26. August 2021, bei Hammarby IF (19.00 Uhr, live SRF info). In Stockholm will man jenen verteidigen und damit das erste grosse Saisonziel, die Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase, erreichen.
Siebenmal war man in der Gruppenphase der Champions League, achtmal in jener der Europa League (oder UEFA Cup), aber noch nie bestand für den FCB die Möglichkeit sich für die Gruppenphase der Europa Conference League zu qualifizieren, da dieser Wettbewerb zum ersten Mal durchgeführt wird. Diese Chance will nun Rotblau im Rückspiel bei Hammarby IF packen. Für Patrick Rahmen ist ein anderer Punkt denn auch wichtiger, als der Wettbewerb an sich: «Für mich unterscheidet sich die Conference League nicht so sehr von der Europa League. Was zählt, ist dass wir international spielen.» Und auch Michael Lang geht mit Vorfreude in dieses letzte Duell vor einer allfälligen Gruppenphase: «Für mich sind internationale Spiele immer speziell, sie bieten eine ideale Abwechslung zur Liga. Auch deswegen wollen wir unbedingt die Gruppenphase erreichen.»
Die Ausgangslage präsentiert sich nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel nicht schlecht. Der letzte entscheidende Schritt muss nun aber eben am Donnerstagabend in Stockholm gemacht werden. Dass die Schweden auf dem heimischen Kunstrasen und vor dem eigenen Anhang fähig sind einen solchen Rückstand aufzuholen, haben sie in der 3. Qualifikationsrunde unter Beweis gestellt: Nach einer 1:3-Niederlage beim FK Cukaricki drehte Hammarby die Partie zuhause. In einem hin- und herwogenden Spiel gewannen die Schweden schlussendlich mit 5:1. Rotblau tut daher sicher gut daran, diese Aufgabe mit dem nötigen Respekt anzugehen. Auf die Heimstärke der Schweden angesprochen, meinte Michael Lang: «Hammarby kann sein Spiel zu Hause oft ideal auf den Platz bringen. Das Team ist heimstark und fühlt sie sich im eigenen Stadion offenbar wohler. Aber das spielt für uns keine Rolle, wir wollen es unserem Gegner so schwierig wie möglich machen.»
Hammarby stand in der heimischen Meisterschaft am Sonntag fast zeitgleich wie der FCB im Einsatz und erreichte bei IF Elfsborg auch ein 2:2 – wie Rotbblau beim FC Lausanne-Sport. Allerdings mit einem anderen Verlauf: Der kommende FCB-Gegner lag nämlich bis zum Ende der regulären Spielzeit mit 0:2 im Rückstand und holte sich dank zweier Tore in der Nachspielzeit noch einen Punkt und damit wohl auch gefühltes Erfolgserlebnis. Der FCB hätte die Partie in der Romandie dank einem starken Schlussspurt beinahe noch mit einem Sieg abgeschlossen, musste sich dann aber mit nur einem Punkt zufriedengeben.
Am Ende des Duells am Donnerstabend wird es ziemlich sicher keine Rolle spielen, wie welches Resultat zustande gekommen sein wird, am Ende wird einer jubeln und der andere niedergeschlagen sein. Wobei die Ausgangslage und die Erfahrenheit in solchen Begegnungen doch für die Basler sprechen. Auch wenn man in den letzten drei Jahren zweimal (2018 und 2021) am letzten Schritt scheiterte, können doch einige Spieler auch auf erfolgreiche Play-offs im Europacup zurückblicken.
Es gibt das eine Beispiel, bei dem der FCB einen Vorsprung von zwei Toren aus einem Hinspiel noch aus der Hand gab: Im Viertelfinal des UEFA Cup 2006 gegen den Middlesbrough FC. Diese Erfahrung hat aber kein aktueller Spieler von Rotblau mitmachen müssen. Nun soll das aus Basler Sicht auch so bleiben. Sollte dies gelingen, würde man dafür um eine schöne Erfahrung reicher: Nämlich eben um eine Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Europa Conference League.
