Der frühere FCB-Präsident Urs Gribi ist gestorben

Nachruf
Mittwoch, 17.03.2021 // 15:40 Uhr

Nach langer schwerer Krankheit ist am 14. März 2021 in einer Palliativklinik in Luzern der frühere FCB-Präsident Urs Gribi im Alter von 82 Jahren gestorben. Er stand unserem Verein zwischen 1983 und 1986 und damit in einer ganz schwierigen Zeit vor, als der FCB nach dem Ende der „Ära Benthaus“ sportlich, vor allem aber auch finanziell in eine existenzbedrohende Krise geriet.

In der Tat übernahm Urs Gribi einen Verein, der sich in einem starken Abwärtstrend befand. Finanziell drohte der Konkurs, sportlich brachte die Mannschaft kaum mehr ein Bein vors andere und in der Vereinsführung gärte es so, dass Urs Gribi auf einen Schlag vier Vorstandsmitglieder durch Rücktritte ersetzen musste.

 

Gribis grosse Tat war, dass er der erste Präsident war, der den finanziell miserabel dastehenden FCB retten musste – eine Aufgabe, der sich später auch seine Nachfolger Charles Röthlisberger und Peter Epting stellen mussten. Kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten gründete Urs Gribi eine Finanzierungs-AG namens «Fuba». Der gehörten 20 Mitglieder an, gewonnen im grossen beruflichen und privaten Netzwerk des Präsidenten, die alle den namhaften Betrag von je 100'000 Franken zur Verfügung stellten. Damit hielt Gribi den FCB über Wasser, konnte sich vorübergehend sogar eine sportliche Vorwärts-Strategie erlauben. Er holte in der Tat Trainer Helmut Benthaus aus Stuttgart zurück, verpflichtete dazu namhafte Spieler wie Gerd Strack, Marco Schällibaum, René Botteron oder Adrie van Kraay, es begannen zudem die Erfolgskarrieren von Eigengewächsen wie Freddy Grossenbacher, Adrian Knup, Martin Jeitziner, Erni Maissen, Beat Sutter oder Dominique Herr. Doch die angestrebten sportlichen Ziele, sich zurück ins Spitzfeld des Schweizer Fussballs zu arbeiten, gelangen nicht.

 

Vielmehr blieb trotz des enormen Einsatzes von Urs Gribi und später auch von seinen Nachfolgern die finanzielle Lage so angespannt, dass immer häufiger die bedeutendsten Spieler abgegeben werden mussten. Dazu kam, dass aufgrund der fehlenden sportlichen Erfolge die Zuschauerzahlen einbrachen. In der Saison 1983/84 betrug der Zuschauerschnitt in 15 NLA-Heimspielen gerade noch 3773 Matchbesuchende – eine auch finanziell fatale Entwicklung, die nur mit grössten Anstrengungen halbwegs aufzufangen war. Doch genau dazu hatte Gribi sehr viel beigetragen, so dass ihm in der bald 130-jährigen Liste von bedeutenden FCB-Persönlichkeiten ein Platz weit vorne gebührt.

 

Einen Namen weit über die Fussballszene hinaus hat sich Urs Gribi auch als Unternehmer geschaffen. Als 30-Jähriger machte er sich selbstständig und gründete seine erste Immobilienfirma, der im Verlauf der Jahre in dieser Branche diverse weitere Gesellschaften folgen sollten. Er wurde bald Arbeitgeber von 130 Mitarbeitenden, baute in der ganzen Region Tausende von Quadratmetern an Wohnungen oder Häusern und nahm gleichzeitig immer mehr seinen Sohn Urs Gribi junior als CEO mit in die Verantwortung. „Ich habe 30 Jahre lang mit meinem Vater zusammengearbeitet, zuletzt im Joggeli-Glasturm Bürotür an Bürotür. So etwas macht eine Vater-Sohn-Verbindung noch enger.“

 

Einen geschäftlichen Kraftakt stemmten Vater und Sohn Gribi 1998 mit der Übernahme der Theurillat-Immobilien. «Das war in der Tat aufregend – wir als kleine Firma übernahmen den Grossen!» Im Jahr 2016 gingen die Gribi-Firmen ganz in den Besitz von Urs Gribi junior. Der Senior zog sich zurück und verlegte seinen Wohnsitz nach Hergiswil an den Vierwaldstättersee. Vor zwei Jahren wurden die operativen GRIBI-Gesellschaften an einen internationalen Konzern verkauft.

 

Die Ehefrau des Verstorbenen, Denise Gribi, Urs Gribi junior, dessen zwei Schwestern Nicole Rickenbacher-Gribi und Evelyne Kuster mit deren Familien und acht Grosskinder trauern jetzt um einen „passionierten Ehemann, Vater und Grossvater“, der ein reiches, erfülltes und aktives Leben geführt habe, wie es die Hinterbliebenen in der Todesanzeige «in grosser Liebe und Dankbarkeit» formuliert haben.

 

Seine vor etwa vier Jahren ernsthaft ausgebrochene Krankheit habe „unser Vater bis ganz zuletzt mit einem unglaublichen Lebenswillen bekämpft, er wollte lange, lange Zeit den sich abzeichnenden Tod nicht wirklich akzeptieren“, sagte Urs Gribi junior. Doch mit der Verlegung in eine Palliativklinik sei sein Sterben dann doch auch eine Erlösung für ihn gewesen.

 

Das heutige Präsidium, der Verwaltungsrat, der Vereins-Vorstand, die Geschäftsleitung, Trainerinnen, Spielerinnen, Trainer, Spieler, Mitarbeitende, Mitglieder und Fans des FC Basel 1893 sind und bleiben deshalb Urs Gribi für sein rotblaues Wirken sehr dankbar. Ihre stillen Gedanken gehören aber in erster Linie den Angehörigen des verstorbenen Urs Gibi. Ihnen sei viel Kraft und Trost gewünscht.

 

Und Urs Gribi möge in Frieden ruhen.

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