Vor 120 Jahren startete die Schweizer Fussballsaison erst Anfang November und dauerte für Rotblau damals auch nur acht Runden. Jetzt kommt es zu Beginn des elften Monats zum letzten Heimspiel des Jahres für den FCB und es ist bereits das 28. Saisonspiel, welches das Team von Alex Frei innert 113 Tagen bestreitet. Dass die Saison, wie vor 120 Jahren, erst im November startet, wäre heutzutage nicht denkbar. Genau wie es vor kurzem unwahrscheinlich schien, dass sie bereits Mitte November unterbrochen würde. Der Winter-Weltmeisterschaft ist es nun aber geschuldet, dass die FCB-heimderniere des Jahres über die Bühne geht, während in Basel noch die Herbstmesse läuft.
Zu dieser Partie erwartet Rotblau den FC Sion. Die Walliser stehen nach den ersten 14 Runden so gut da wie seit sechs Jahren nicht mehr. Zuletzt verloren sie allerdings etwas an Schwung. Aus den letzten drei Runden nahmen sie lediglich einen Punkt mit, wobei das 1:1 beim BSC Young Boys sicherlich als Erfolg gewertet werden darf, im Unterschied zu den Niederlagen beim FC Winterthur und gegen den FC Zürich.
Engpass auf der rechten Seite
Trotz dieser kleinen Baisse befindet sich der FC Sion, mit einer Partie mehr, zwei Ränge und ebenso viele Punkte vor dem FCB. Rotblau bietet sich also die Chance den kommenden Gegner mit einem Sieg zu überholen. Auch wenn die Vorbereitung, mit dem Auswärtsspiel in Jerewan am Donnerstag, sicher nicht einfach war, so kann der Sieg beim FC Pyunik und das damit verbundene Weiterkommen dem FCB vielleicht ein wenig Schwung liefern für die letzten Begegnungen dieses Jahres.
Gespannt sein darf man, wer am Sonntag bei den Gastgebern auf der rechten Seite verteidigen wird, da die ersten drei Anwärter auf diesen Posten ausfallen: Sergio López ist immer noch verletzt, Michael Lang und Taulant Xhaka sind gesperrt. Alex Frei hat sich, nach eigener Aussage vor dem Abflug aus Jerewan, bereits seine Gedanken dazu gemacht, wollte diese aber verständlicherweise nicht komplett offenlegen: «Entweder ich setze auf einen ganz Jungen oder auf einen der dort schon seine Einsätze hatte oder auf einen, der dort schon gespielt hat, aber vor seiner Zeit beim FCB.» Weiterhin verletzt ist Tician Tushi, während Jean-Kévin Augustin wieder einsatzfähig ist und bei Marwin Hitz noch abgewartet werden muss für einen definitiven Bescheid, ob er am Sonntag einsatzfähig sein wird.
Einige bekannte Gesichter beim Gast
Beim FC Sion trifft der FCB übrigens auf einige altbekannte Gesichter. Mit Luca Zuffi, Kevin Bua, Heinz Lindner, Giovanni Sio, Musa Araz und Dennis Iapichino stehen gleich sechs Akteure mit rotblauer Vergangenheit im Kader des FC Sion. Und mit Massimo Colomba kehrt der langjährige Torhütertrainer des FCB an seine alte Wirkungsstätte zurück.
Neben dem Wiedersehen steht aber auch ein Abschied eines langjährigen Partners an: Der FC Concordia war seit Mitte der 1950er-Jahre für das Catering im Stadion St. Jakob und danach auch im St. Jakob-Park zuständig und wird bei der Begegnung mit dem FC Sion zum letzten Mal im Einsatz stehen. Damit war «Congeli» bei jedem Gastspiel des FC Sion in der Brüglinger Ebene mit dabei, denn der FCB und der FC Sion trafen erst 1962 zum ersten Mal aufeinander. Das zeigt auf was für eine lange Zusammenarbeit Rotblau und den FC Concordia verbindet. Dem Nachbarclub sei an dieser Stelle dafür nochmals ganz herzlich gedankt!