Die erste Halbzeit der Partie zwischen dem FC Sion und dem FC Basel erinnerte ein wenig an den Cupfinal im vergangenen Juni. Wie damals waren die Sittener auch in diesem Viertelfinal die aggressivere Mannschaft und hatten dadurch deutlich mehr vom Spiel. Das 1:0 schien eine Frage der Zeit, es fiel dann auch, hätte aber nicht zählen dürfen: Gleich zweimal standen die Walliser beim Führungstreffer im Abseits. Nach Xavier Kouassis Flanke in den Strafraum stand Leo Lacroix im Offside, der verlängerte per Kopf auf den ebenfalls abseits stehenden Jagne Pa Modou, welcher zum 1:0 einnetzte. Die Führung war, wie gesagt, verdient, aber in der Entstehung irregulär und daher glücklich.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Basler den Kampf besser an. Dadurch kam es zu einer hitzigen Phase weil beide Teams mit grossem Einsatz um den Ball kämpften. Eine Verbesserung des FCB im Spiel nach vorne war vorerst aber noch nicht auszumachen. Und so schien das 2:0, das Ebenzer Assifuah nach einer guten Stunde erzielte, schon eine Entscheidung zu sein.
Elneny-Freistoss und Janko-Penalty
Dann zeigten die Rotblauen aber Charakter, warfen nochmals alles in die Waagschale und kämpften sich in die Partie zurück. Zehn Minuten vor dem Ende verwandelte Mohamed Elneny einen Freistoss und brachte damit die Hoffnung auf Basler Seite zurück. Die endgültige Belohnung für einen starken Schlussspurt folgte dann in der letzten Minute: Breel Embolo ging im Sittener Strafraum zu Boden und Schiedsrichter Stephan Klossner zeigte auf den Penaltypunkt. Marc Janko zeigte keine Nerven und erzwang mit seinem 2:2 eine Verlängerung.
„Auch aufgrund der Verhältnisse hatten wir Probleme ins Spiel zu kommen. Die Reaktion nach dem 0:2 war dann aber stark. Um im Tourbillon zu gewinnen, muss aber viel stimmen. Das hat der FC Sion auch in der Europa League unter Beweis gestellt. Ich bin stolz auf die Reaktion meines Teams. Im Elfmeterschiessen auszuscheiden ist natürlich bitter“, so Fischer zum Auftritt seines Teams.
Gesamteindruck bleibt positiv
In der Zusatzzeit hatte dann das Spiel verständlicherweise nicht mehr den gleichen Schwung, wie in den ersten 90 Minuten. Die beiden Teams liessen vornehmlich Vorsicht walten und gingen keine zu grossen Risiken mehr ein. Am gefährlichsten wurde es nach einer Direktabnahme Michael Langs, die knapp am Ziel vorbei flog. Und so kam es zur Penalty-Lotterie mit dem glücklicheren Ende für Sion.
Fischer bezeichnete die Partie als eine „Berg- und Talfahrt“ und sprach damit die vielen Wendungen an, welche diese Partie beinhaltete. Natürlich war es das Ziel gewesen auch im Cup zu überwintern, aber am Gesamteindruck, den der FCB in diesem Halbjahr hinterliess, ändert das nichts. Der ist trotzdem positiv und zeugt von grosser Konstanz.
Das Telegramm:
FC Sion – FC Basel 1893 6:5 n. E. (1:0, 2:2)
Tourbillon. – 9‘200 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 37. Pa Modou 1:0 (Lacroix). 66. Assifuah 2 :0 (Kouassi). 79. Elneny 2:1. 89. Janko 2:2 (Foulpenalty).
Elfmeterschiessen: Elneny 2:3. Bia 3:3. Janko 3:4. Ziegler verschiesst. Bjarnason verschiesst. Salatic 4:4. Samuel verschiesst. Carlitos 5:4. Callà 5:5. Pa Modou 6:5.
FCS: Vanins; Zverotic, Lacroix, Ziegler, Pa Modou; Kouassi, Salatic; Follonier (84. Adao), Fernandes, Carlitos; Assifuah (77. Bia).
FCB: Salvi; Xhaka (33. Samuel), Lang, Suchy, Safari; Elneny, Zuffi (72. Callà); Embolo, Delgado (69. Albian Ajeti), Bjarnason; Janko.
Bemerkungen: FCS ohne Fickentscher, Karlen, Konaté, Mboyo, Zeman (alle verletzt), Ndoye und Rüfli (beide gesperrt). FCB ohne Akanji, Aliji, Degen, Gashi, Hoegh, Ivanov, Vailati und Vaclik (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Albian Ajeti, Boëtius, Callà, Kuzmanovic, Samuel, Thürkauf und Traoré.. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 32. Delgado (Foul). 50. Lang (Foul). 54. Samuel (Foul). 55. Salatic (Reklamieren). 69. Kouassi (Foul). 78. Bjarnason (Reklamieren). 84. Adao (Foul). 91. Elneny (Foul). 96. Safari (Foul). 113. Lacroix (Foul). 116. Fernandes (Foul). 120. Janko (Unsportlichkeit).