Mit dem FC Étoile Carouge trifft der FCB auf einen Gegner, dem er zuletzt vor über 20 Jahren gegenüberstand. Am 18. Februar 2001 in den 1/16-Finals war die Affiche die gleiche wie nun in den Achtelfinals. Und wie so oft, hatte Rotblau viel Mühe mit dem Verein aus der Genfer Agglomeration. Erst sieben Minuten vor dem Ende konnte Hakan Yakin ausgleichen und den FCB somit in eine Verlängerung retten an deren Ende ein Elfmeterschiessen stand. Bei diesem versenkte Massimo Ceccaroni den letzten Penalty für Rotblau, bevor Miroslav König den allerletzten Versuch der Genfer parierte und der FCB mit einem 9:8 in die nächste Runde einzog. Es wurde also sehr knapp, wobei man auch erwähnen darf, dass Rotblau in der regulären Spielzeit zwei Aluminiumtreffer sowie einen verschossenen Penalty zu beklagen hatte.
Es war dies aber nicht der einzige denkwürdige Match, den der FCB im Stade de la Fontenette bestritt. Aus Basler Sicht erinnert man sich natürlich gerne an den 3. Mai 1994 zurück, als Rotblau dank einem 1:1 den Wiederaufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse bewerkstelligte und dann von Genf aus nach Basel flog, um diesen Erfolg gebührend zu feiern – Torschütze auf Basler Seite war damals Dario Zuffi.
U21 machte bereits aktuelle Erfahrungen mit Carouge
Nun geht es also wieder in den äussersten Südwesten der Schweiz, wobei sich seit der letzten Begegnung einiges geändert hat: Der FCB ist inzwischen zwölfmal Schweizer Meister geworden und Étoile Carouge spielt nicht mehr in der zweithöchsten Liga, sondern in der dritthöchsten, der YAPEAL Promotion League. Im Rahmen der Meisterschaft ist es Anfang Oktober auch schon zur Begegnung der U21 des FCB mit Étoile Carouge gekommen, welche die Genfer mit 2:1 für sich entschieden.
Aus dieser Partie sowie zwei anderen Spielen, die Rahmen mit seinem Trainerteam auf Video studierte, gewann der FCB-Trainer seiner Erkenntnisse über den kommenden Gegner: „Das Team hat Qualität und kann an der Aufgabe gegen ein stärkeres Team durchaus wachsen.“ Früher seien die Spiele in Carouge immer sehr schwierig gewesen, erinnert sich Rahmen an Begegnungen aus den späten 1980er und den frühen 1990er-Jahren, um aber auch gleich klarzustellen, dass ein solcher Vergleich zur heutigen Situation nicht viel aussagt.
Dass der Étoile Carouge FC aber auch aktuell in der Lage ist, einen höher klassierten Verein zu schlagen, stellte er in den 1/16-Finals eindrücklich unter Beweis: Mit 3:1 gewann er gegen den souveränen Leader der Dieci Challenge League, den FC Winterthur und verhinderte damit wohl das siebte Aufeinandertreffen der Tösstaler mit dem FCB im Cup in den letzten neun Jahren. Und so gastiert Rotblau am Mittwoch wieder einmal an einem Ort, an dem Clubgeschichte geschrieben wurde, der aber nie ein einfaches Pflaster für Begegnungen mit dem Heimteam darstellte.
Esposito fällt aus
Vielleicht wird es dieses Mal ja anders kommen, sicher wird aber ein neues Kapitel mit einem Gastspiel des FCB im Stade de la Fontenette geschrieben, wobei Andrea Padula, Raoul Petretta und Sebastiano Esposito nicht werden mittun können. Esposito zog sich der letzten Szene des Spiels gegen den FC Lugano eine Muskelverletzung zu und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
Rochaden wird es auch nun im Cup-Achtelfinal geben, Rahmen will das Gastspiel in der Genfer Agglomeration aber mit der gleichen Ernsthaftigkeit angehen wie ein Meisterschaftsspiel und daher reist das Team auch bereits am Dienstag an.
Überraschen lassen kann sicher der FCB vom kommenden Gegner fast nicht, weiss man doch um seine Stärke. Man möchte aber sicher verhindern, dass eine weitere Anekdote von einem epischen Kampf im Stade de la Fontenette in die Clubgeschichte eingeht und wenn möglich wieder einmal einen ungefährdeten Sieg in Carouge feiern. Dass es dazu eine konzentrierte, starke Leistung brauchen wird, weiss man in Basel aus Erfahrung.