Vor dem Spiel:
Mit der 1:2-Niederlage im Stade Vélodrome hatte sich Rotblau alle Chancen für das Rückspiel im Joggeli offengehalten. Trainer Guillermo Abascal nahm denn auch lediglich zwei Änderungen in der Startelf vor im Vergleich zum Hinspiel. Michael Lang, der zuletzt zweimal krank ausgefallen war, kehrte für Noah Katterbach in die Startelf zurück, Tomàs Tavares wechselte dafür auf die linke Seite. Und Wouter Burger, der in Marseille mit einem fantastischen Zuspiel auf Sebastiano Esposito den Ausgleich eingeleitet hatte, nahm Pajtim Kasamis Platz im Mittelfeld ein.
Der gut gefüllte St. Jakob-Park bot einen würdigen Rahmen für dieses Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa Conference League.
Die erste Halbzeit:
Unterhaltsam, abwechslungsreich und mit Chancen auf beiden Seiten: So lässt sich die erste Hälfte umschreiben. Der FCB und OM kamen beide zu gefährlichen Abschlüssen, wobei sich beide Torhüter auszeichnen konnten. Die mit Abstand beste Möglichkeit im ersten Durchgang bot sich dann Amine Harit nach einer guten halben Stunde. Der Marseillais konnte bei einem Konter alleine auf Heinz Lindner zulaufen, wurde dann aber kurz vor der Schussabgabe von Wouter Burger gefoult, der mit der gelben Karte davonkam. Harit versuchte es dann auch vom Elfmeterpunkt aus, scheiterte aber an Lindner und Cédric Bakambus Nachschuss folg klar übers Tor. Die ganz grossen Möglichkeiten vor dem Tor der Gäste blieben zwar aus, Rotblau zeigte aber immer wieder gute Ansätze und sorgte auch manchmal für Aufregung im gegnerischen Strafraum.
Die zweite Halbzeit:
Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Seitenwechsel nicht viel. Es blieb eine attraktive Begegnung auf Augenhöhe. So musste Steve Mandanda einen Schuss von der Strafraumgrenze von Wouter Burger parieren (56.) und fünf Minuten später rettete Lindner nach einem Abschluss Cédric Bakambus.
Wiederum nur wenig später lag der Ball dann im Tor und tosender Jubel brach im Joggeli aus. Nach einer Flanke Sebastiano Espositos traf Dan Ndoye am entfernten Pfosten mit einem Flugkopfball zum 1:0 für Rotblau. Leider dauerte die Freude über diese Führung nur gut zehn Minuten, denn eine Viertelstunde vor dem Ende traf Cengiz Ünder per Direktabnahme zum 1:1. Nun liessen die Gäste nichts mehr anbrennen und hielten die Gefahr vom eigenen Tor fern. In der Nachspielzeit erzielte dann Valentin Rongiers das 2:1 und machte damit alle Basler Träume von einem Weiterkommen endgültig zunichte.
Nach dem Spiel:
Das Resultat wird der Leistung des FCB in diesem Fall nicht gerecht, genauso wie ein Weiterkommen gegen OM schmeichelhaft gewesen wäre. Im Joggeli standen sich zwei Teams gegenüber, die auf Augenhöhe agierten. Mit Ndoyes Führung kam kurz Hoffnung auf, dass die Überraschung gar gelingen könnte. Aufgrund der Leistung war der Ausgleich der Marseillais jedoch bestimmt verdient.
Dass ihnen in der Nachspielzeit gar noch der Siegtreffer gelang hatte zwar keine Auswirkung mehr auf das Weiterkommen, war aber aus Basler Sicht äergerlich. Verhinderte dieser Treffer doch einen resultatmässig positiven Abschluss einer starken UECL-Kampagne, den sich Rotblau auch mit der Leistung im Rückspiel gegen OM verdient gehabt hätte. Über beide Spiele betrachtet, hat sich aber das stärkere Team durchgesetzt, das muss man wohl auch aus FCB-Sicht so akzeptieren.