Nach einem geglückten Start ins Fussballjahr 2022 mussten sowohl YB als auch der FCB am vergangenen Sonntag einen Rückschlag im Meisterrennen hinnehmen. Nachdem sich der FCB und Sion im Joggeli mit einem 3:3 getrennt hatten, taten es der FC St.Gallen 1879 und YB den beiden am späteren Nachmittag gleich, wobei die Berner in der Ostschweiz einen 3:0-Vorsprung verspielten. Der FC Zürich, der am Vortag das Derby gegen den Grasshopper Club Zürich mit 3:1 gewonnen hatte, distanzierte damit seine beiden ersten Verfolger um zwei weitere Punkte und führt die Tabelle nun mit neun Zählern Vorsprung auf den FCB und deren zehn auf YB an.
Sollten die Zürcher auch dieses Wochenende gegen Lugano drei Punkte einfahren, werden sie mindestens einen der beiden Verfolger noch weiter distanzieren, treffen diese doch beide im Direktduell aufeinander. Bei einem Remis könnte gar der Vorsprung auf beide Teams anwachsen. In den beiden bisherigen Duellen trennten sich YB und der FCB jeweils mit einem 1:1. Ein weiteres Remis wollen sowohl Gelbschwarz als auch Rotblau nun möglichst verhindern, nach den Enttäuschungen am vergangenen Sonntag.
Drei zuletzt gesperrte beim FCB zurück
Nachdem beim FCB beim Spiel gegen Sion Fabian Frei, Matías Palacios und Sebastiano Esposito gesperrt ausfielen und auch Patrick Rahmen wegen einer Sperre durch Boris Smiljanic am Spielfeldrand vertreten wurde, hat sich die Personalsituation bei Rotblau etwas entspannt. Weiterhin fehlen zwar die verletzten Emmanuel Essiam, Raoul Petretta und Andrea Padula sowie der gesperrte Taulant Xhaka, aber Rahmen, der wieder auf der Bank Platz nehmen kann, stehen nun mehr Möglichkeiten zur Verfügung als am letzten Wochenende. Ein Fragezeichen steht noch hinter einem allfälligen Einsatz Pajtim Kasamis, der an Rückenproblemen leidet.
Sicherlich mit einigen Absenzen hat auch YB zu schaffen: Nachdem sich Christian Fassnacht beim Spiel in St. Gallen verletzt hatte, verpflichteten die Berner unter der Woche leihweise den ungarischen Internationalen Kevin Varga vom Kasimpasa SK aus Istanbul als Ersatz. Fassnacht ist aber nicht der einzige Verletzte beim Meister, so fehlten gegen St. Gallen auch David von Ballmoos, Leandro Zbinden, Meschak Elia, Felix Mambimbi, Nico Maier und Esteban Petignat verletzungsbedingt.
YB und der FCB unter Druck
Jene zwei Mannschaften, die in den vergangenen zwölf Jahren sämtliche Meistertitel gewannen, stehen nun also bereits im dritten Spiel der Rückrunde stark unter Druck, aufgrund der starken Leistungen jenes Teams, das zuletzt vor dem FCB und YB Meister war. Patrick Rahmen betonte denn auch beim Vorschaugespräch am Freitag, dass diese Partie grosse Bedeutung auf die Meisterschaft haben könne. Sein Plan für das Spiel am Sonntag sieht folgendermassen aus „Wir werden gut gegen den Ball arbeiten, uns gegenseitig unterstützen müssen und unsere Chancen nutzen.“ Und er erwartet natürlich einen starken Gegner: „Es wird Druckphasen von YB geben, die wir überstehen müssen. Dieser Umgang mit den verschiedenen Spielphasen wird in Bern enorm wichtig sein.“
Wie auch in den letzten Jahren, ist ein Team den anderen ein wenig enteilt, trotzdem hat sich der Wunsch nach einer ausgeglicheneren und spannenderen Meisterschaft aber teilweise erfüllt. Damit es so bleibt, müsste es aber wohl, vorausgesetzt der FCZ gewinnt auch am Sonntag, einen Sieger im Verfolgerduell geben – aus Basler Sicht natürlich am liebsten einen rotblauen.