Allein Blick auf die Tabelle reicht, um zu sehen, dass der FC St.Gallen bisher eine starke Meisterschaft spielt. Ihren Anfang nahm diese Ende Juli mit dem Heimspiel gegen den FCB, als der FCSG gegen Rotblau mit 2:1 gewann. Nun, gut vier Monate später belegen die Ostschweizer den dritten Platz. Beim Saisonauftakt sass bei beim FCB noch Timo Schultz auf der Bank, auf ihn folgte Heiko Vogel und mit Fabio Celestini ist bei Rotblau nun bereits der dritte Übungsleiter in dieser Saison im Einsatz. Diese Fluktuation stellt einen krassen Gegensatz zum FCSG dar, der mit Peter Zeidler den dienstältesten Trainer der Liga beschäftigt. Er trainiert die St.Galler seit über fünf Jahren.
«Das ist sicher ein Vorteil, da die Mannschaft seine Ideen bereits verinnerlicht hat», so Fabio Celestini beim Vorschaugespräch, «das benötigt ohne Frage Zeit. Es gibt aber zwei Dinge, dich ich von meinem Team jederzeit einfordern kann: Das ist Einsatz und, dass wir einen Schritt vorwärts machen. Bisher ist uns das gelungen, wenn auch in Genf vielleicht nur in der ersten halben Stunde. Danach sah ich noch viel Verbesserungspotential im Spiel ohne Ball.» Gerade gegen ein zweikampfstarken Gegner wie den FCSG wird es Einsatz und Stärke im Spiel ohne Ball brauchen, um zu bestehen, so Celestini weiter.
Zuhause ohne Tadel, auswärts eine Negativserie beendet
Es gibt im Moment sicherlich einfachere Aufgaben als ein Spiel gegen die St.Galler. Das zeigen auch andere Werte als der Tabellenplatz alleine: Mit 16 Gegentreffern stellen sie hinter dem BSC Young Boys und dem FC Zürich die drittstärkste Defensive der Super League und mit 28 Toren hinter YB die zweitbeste Offensive. Dass der FCSG mit 14 verschiedenen Torschützen auch noch einen Liga-Bestwert erreicht, belegt die Unberechenbarkeit dieses Teams. Grundlage für den dritten Tabellenplatz ist sicher die Heimstärke der Grünweissen: Alle sieben Partien im kybunpark entschieden sie für sich. Bis Anfang November warteten sie zwar über acht Monate auf einen Erfolg auf fremdem Terrain, ausgerechnet im letzten Auswärtsspiel konnten sie diese Negativserie mit einem 5:2-Erfolg beim FC Stade Lausanne Ouchy aber brechen.
Gleichzeitig gelang dem FCB mit dem 2:1 gegen den Yverdon Sport FC auch ein Befreiungsschlag. Auch wenn darauf mit dem 1:4 beim Servette FC zumindest resultatmässig ein Rückschritt erfolgte, war bei Rotblau eine Entwicklung im Spiel auszumachen, die man nun unbedingt fortführen möchte und die sich dann hoffentlich auch in einem besseren Ergebnis widerspiegelt als in Genf. Zumindest die Art und Weise wie in den vergangenen Wochen trainiert wurde, lassen Celestini hoffen, dass dies gelingt. Sollte es klappen, gegen einen Gegner in solch beneidenswerter Form, wäre es auf alle Fälle ein starkes Zeichen.