Mit dem Heimspiel gegen den FC Zürich schliesst der FCB den Monat Oktober ab. Ein Monat, in dem es zunächst steil bergauf ging und man drei Siege aneinanderreihte. Der aber in der letzten Woche mit der Niederlage in Lyon und dann vor allem mit jener in Lausanne viel von seinem vorherigen Glanz einbüsste. Nun können zwei Niederlagen, eine davon bei einem französischen Spitzenteam, natürlich nicht über die Leistungen in den Partien davor hinwegtäuschen und diese waren bisher meist überzeugend. Das 1:5 in Lausanne hinterlässt aber einerseits wegen des deutlichen Resultats und andererseits wegen der dürftigen Leistung keinen guten Eindruck.
Diesen Auftritt wollte Ludovic Magnin auch nicht beschönigen: «Das war inakzeptabel, darin sind wir uns alle einig. Wir sind enttäuscht und wütend. Kritik ist absolut berechtigt.» Aber deswegen wollte der FCB-Trainer eben auch nicht gleich alles hinterfragen: «Die Stimmung in der Kabine ist gut und ich will mich nicht in eine Negativspirale hineinziehen lassen. Es gibt immer Hochs und Tiefs, was mich beruhigt sind unsere Leistungen. Mit Ausnahme von der ersten Halbzeit in Lugano und vom Spiel in Lausanne, waren die gut. Nun müssen wir den Eindruck vom Sonntag geradebiegen und zeigen, dass dies nur ein Ausrutscher war.»
Es spielt keine Rolle gegen wen man spielt
Als möglichen Grund für diesen nannte Magnin den hohen Rhythmus. Zwar sei nicht die physische Belastung ein Problem, sondern, dass man lernen müsse, sich alle drei Tage von neuem zu motivieren. Dass nationale Gegner damit gegen den aktuellen Doublesieger meistens keine Probleme haben, darf man durchaus annehmen. Die Motivation darf aber gerade was das nächste Spiel betrifft auch aus rotblauer Sicht kein Problem sein. Einerseits weil man eben die Partie im Stade de la Tuilière schnellstmöglich vergessen machen will und andererseits, weil es zum Aufeinandertreffen mit dem FCZ kommt.
«Nach einer solch inakzeptablen Leistung spielt es keine Rolle, wer der nächste Gegner ist», sagte Magnin, um dann später aber hinzuzufügen, als es um seine persönlichen Gefühle im Duell mit seinem ehemaligen Arbeitsgeber ging: «Für mich persönlich ist diese Partie weniger speziell als jene gegen den FC Lausanne-Sport. Aber es ist der Klassiker, in dem wir eine Reaktion zeigen müssen. Es ist von der Rivalität her das Duell schlechthin im Schweizer Fussball.»
Auch der FCZ ist nicht sorgenfrei
Dass auch der FC Zürich nach drei Niederlagen in Folge und einem kürzlichen Trainerwechsel nicht sorgenfrei in den St. Jakob-Park kommen wird, versteht sich von selbst. Es gilt aber auch im Klassiker, dass man sich nicht zu viel mit dem Gegner und dessen Situation befassen, sondern sich auf sich selber konzentrieren soll. Dass mit einem Erfolg gegen diesen Widersacher, einiges wieder gutgemacht wäre nach der Schmach in Lausanne, davon darf jedoch auch ausgegangen werden.