Aufgrund der Geschichte, der Tradition aber vor allem wegen der starken Platzierungen der Genfer in den vergangenen zwei Saisons könnte man manchmal fast vergessen, dass Servette erst vor knapp drei Jahren in die oberste Schweizer Spielklasse zurückgekehrt. Seither resultierte ein vierter Rang im ersten Jahr nach dem Aufstieg und ein Dritter Platz im Folgejahr. Das reichte beide Male für die Qualifikation für den Europacup.
In diesem Jahr haben die Genfer nur zwei Zähler weniger auf dem Konto, als in der vergangenen Spielzeit nach gleich vielen Runden. Sie blieben also konstant, aber die Konkurrenz an der Spitze ist grösser geworden. Mit dem FC Zürich, den Young Boys, dem FCB, dem FC Lugano und eben Servette sind zwar wie vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt dieselben Teams in der vorderen Tabellenhälfte vertreten, aber in anderer Reihenfolge. Und so drohen die Grenats nach zwei Jahren mit internationalem Geschäft, dieses nun zu verpassen.
Um eine Erfahrung reicher
Diese Sorge konnte der FCB am vergangenen Wochenende mit dem Sieg in Lugano mindern, schaffte er sich doch damit ein Polster von fünf Punkten auf die Tessiner, die zurzeit auf dem vierten Platz rangieren. Am Donnerstag wurde man beim FCB dann für die guten Leistungen in der diesjährigen UEFA Conference League belohnt und gastierte bei Olympique de Marseille. Zwar wird man nicht mit der gleichen Vorbereitung wie der Gegner in die Partie gegen Servette gehen, aber dafür um eine schöne Erfahrung reicher. Und nach der 1:2-Niederlage im Stade Vélodrome auch mit der Gewissheit, noch Chancen auf ein Weiterkommen zu haben.
Nun muss aber zuerst die Umstellung auf die heimische Meisterschaft gelingen in dieser zweiten englischen Woche des Jahres, die man aufgrund der Gegner auch als eine frankophone bezeichnen kann. Für das Spiel gegen Servette sind dann Strahinja Pavlovic und Adam Szalai wieder verfügbar, fraglich ist, ob sich Michael Lang bis am Sonntag erholt hat, weiterhin verletzt ausfallen werden Emmanuel Essiam und Raoul Petretta.