Das 3:1 in Lugano war erst der dritte Sieg des FC Sion in diesem Jahr. Diesen benötigte das Team von Paolo Tramezzani auch dringend, denn dank den drei Punkten baute es den Vorsprung auf den Barrageplatz wieder auf neun Punkte aus. Damit haben die Walliser den gleichen Vorsprung auf den neunten Rang wie zu Jahresbeginn und müssen wohl nicht mehr um den Klassenerhalt zittern. Nach drei Niederlagen in Folge wäre der FC Sion beinahe in Gefahr geraten, wieder bis zum Ende zittern zu müssen. Diese scheint nun aber abgewendet.
Nur einen kleinen Schritt vorwärts gemacht hat der FCB mit dem Remis in St. Gallen. Zwar vergrösserte man den Vorsprung auf den vierten Rang um einen Zähler und verkleinerte den Rückstand auf die Spitze um einen. Trotzdem sind die beiden Unentschieden in den zwei vorangegangenen Runden für Rotblau eher Punktverluste als Punktgewinne, auch wenn mit der Begegnung mit dem BSC Young Boys und dem Gastspiel in St. Gallen zwei sehr schwierige Aufgaben angestanden sind.
Flexible Walliser
Nimmt man die Tabelle und die Begegnungen dieser Saison als Massstab so müsste dem FCB die Aufgabe im Tourbillon um einiges besser liegen. Während man gegen YB und St. Gallen in acht Begegnungen lediglich acht Punkte gewonnen hatte, so schauten gegen Sion in den drei bisherigen Duellen doch immerhin sieben heraus. Und im Schnitt gewannen die Berner und die St. Galler in der laufenden Saison einen halben Punkt pro Partie mehr als der FC Sion.
Trotzdem geht der FCB gewarnt in dieses Duell im Rhonetal. Guillermo Abascal sprach beispielsweise von der Flexibilität der Walliser in ihren Systemen: «Der FC Sion ist äusserst schwierig zu analysieren. Er kann in drei verschiedenen Systemen spielen und wir müssen auf alle drei vorbereitet sein. Nicht einmal die Aufstellung gibt endgültig Aufschluss darüber, in welchem er antritt, da verschiedene Spieler auf verschiedenen Positionen spielen können. Es ist gut möglich, dass wir uns noch kurz nach dem Anstoss daran anpassen müssen. Mit dem Sieg in Lugano wird unser Gegner zudem Selbstvertrauen getankt haben.»
Mehr Entschlossenheit gefordert
Im Vergleich zum Spiel in St. Gallen fordert Abascal von seinem Team mehr Entschlossenheit auf den letzten Metern. Diese hat ihm in der Ostschweiz gefehlt, wo man in der ersten Halbzeit zwar viele Chancen hatte, aber nur einen Treffer erzielte. Nicht mithelfen dies zu verbessern können dabei die gesperrten Michael Lang und Valentin Stocker sowie die verletzten Emmanuel Essiam, Andrea Padula und Raoul Petretta. Wobei die beiden letztgenannten in dieser Woche erstmals nach langem wieder Mannschaftstrainings bestreiten konnten. Ein Einsatz an diesem Wochenende käme aber noch zu früh, einer bei der U21 in der kommenden Woche scheint realistischer.
Nach zwei Remis en Suite wäre es für Rotblau einerseits wichtig einen Sieg einzufahren, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Andererseits hätte ein Sieg in der Tabelle mit Sicherheit eine Verbesserung zur Folge. Da YB und der FCZ am Samstag im Direktduell aufeinandertreffen, könnte man entweder den Vorsprung auf den dritten Rang vergrössern oder den Rückstand auf die Spitze nochmals verkleinern – bei einem Remis zwischen den Zürchern und den Bernern wäre sogar beides möglich.