Kurz bevor zwei Drittel der Meisterschaft gespielt sind, bietet sich dem FCB möglicherweise noch einmal die Chance ins Meisterrennen einzugreifen. Nachdem man in der vergangenen Woche noch zwölf Längen hinter dem FCZ lag, konnte mit dem Sieg gegen Lausanne-Sport am vergangenen Sonntag und dem Remis des FCZ am darauffolgenden Tag beim FC Sion die Lücke um zwei Zähler verringert werden.
Beim Unentschieden im Wallis, bei dem der FCZ erst spät in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte, gab der FC Zürich erstmals seit dem 3:3 gegen den FCB Ende Oktober wieder einmal Punkte ab. Zwischen diesen zwei Partien feierte das Team von André Breitenreiter neun Siege in Folge und erarbeitete sich somit diese hervorragende Ausgangslage, in der es sich nun befindet.
Beim FCB hingegen bewirkte dieses 3:3 hingegen so etwas wie einen Knick in der Leistungskurve oder zumindest in der Punkteausbeute. Hatte man in den ersten elf Runden noch lediglich acht Punkte abgegeben, waren es in den zehn Runden danach doppelt so viele. Man büsste damit die Tabellenführung ein und rutschte in der vorletzten Runde, nach der Niederlage gegen den BSC Young Boys, auf Rang 3 ab. Mit zwölf Punkten Rückstand und einem FCZ, der von Sieg zu Sieg eilte, schien die Tabellenspitze in unerreichbarer Ferne.
Mit dynamischem Plan ins Spiel gegen den FCZ
Wie schnell sich dann aber alles ändern, zeigte das letzte Wochenende auf. Der FCB gewann als einziges Team aus der oberen Tabellenhälfte, machte den Rückstand auf YB wett und verringerte jenen auf den FCZ eben auf zehn Zähler. Das ist natürlich immer noch ein beträchtlicher Rückstand, nun bietet sich aber die Chance, diesen im Direktduell mit dem FCZ nochmals zu verkürzen. Das wäre wohl fast schon eine Voraussetzung, um nochmals ganz vorne ein Wort mitreden zu können.
Diese wichtige Aufgabe nimmt der FCB nach der Trennung von Cheftrainer Patrick Rahmen Anfang Woche nun unter der Leitung seines früheren Spezialtrainers, Guillermo Abascal, in Angriff. Der Spanier hatte nur wenig Zeit, um seine Mannschaft für dieses Spiel vorzubereiten und betonte beim Vorschaugespräch am Freitagmittag, dass er nicht alles über den Haufen werfe, sondern nur punktuell kleine Anpassungen vornehme, sein Plan für den Sonntag sei der folgende: „Wir müssen bereit sein, mit Klarheit agieren, aggressiv sein und zuerst rennen und dann denken. Aber wie das System ist auch der Matchplan dynamisch und muss gegebenenfalls angepasst werden“, so der Spanier.
Am Montag hat man beim FCB mit dem Trainerwechsel also einen neuen Weg eingeschlagen. Wohin dieser Weg führt, wird zwar nicht allein im Spiel in Zürich entschieden, es dürfte aber trotzdem richtungsweisend sein für den restlichen Verlauf der Saison. Aus FCB-Sicht soll natürlich die Richtung vom vergangenen Wochenende beibehalten werden – wobei der Gegner wohl von einer anderen Qualität sein dürfte als am letzten Wochenende..