Sein nächster Auftritt in der Europa League führt den FCB nach Genk und damit kommt es zu einem Wiedersehen mit Thorsten Fink, dem ehemaligen Trainer von Rotblau. Dieser startete furios in sein Engagement und stand in seiner ersten Saison in Belgien am Ende der regulären Saison mit grossem Vorsprung an der Tabellenspitze. In den Play-offs rutschte er mit seinem Team dann aber auf Rang 3 ab. In der laufenden regulären Saison, die zur Hälfte gespielt ist, befinden sich die Limburger auf dem achten Rang mit zwei Punkten Rückstand auf die Championship-Plätze.
Einhergehend mit dem Fall in der Tabelle war der Einbruch der Heimstärke der Genker. In der regulären Saison 2024/25 hatten sie gerade mal vier Punkte in Heimspielen liegen gelassen. Seit Ende März feierten sie aber nur noch fünf Siege im eigenen Stadion – einer davon im Cup gegen einen Zweitligisten. In der Qualifikation für die Europa League gewannen die Belgier auswärts gegen den KKS Lech Poznan gleich mit 5:1, um dann zuhause mit 1:2 zu unterliegen.
Fast nur stark platzierte Gegner für Genk
Zur Qualifikation für die Ligaphase reichte das natürlich trotzdem problemlos und in dieser steht man mit sieben Punkten auch gut da. Von diesen sieben Zählern gewannen die Belgier aber auch die meisten auf fremdem Terrain – nämlich bei den Auswärtssiegen beim Rangers FC und beim SC Braga. Die Heimbilanz liest sich aber nur bei nüchterner Betrachtung der Ausbeute schlecht: Ein Remis gegen Real Betis Balompié ist sicherlich als gutes Resultat zu werten. Und zwar verlor man gegen Ferencvaros TC, die Ungarn befinden sich aber zurzeit mit zehn Punkten auf dem dritten Platz. Mit Ausnahme der Rangers sind alle bisherigen Gegner des KRC Genk in den ersten Neun zu finden.
Das Gastspiel in der 5. Runde der Ligaphase bietet dem FCB also wohl nur bei einem oberflächlichen Blick auf die Resultate eine gute Gelegenheit, seine ersten Punkte in einem fremden Stadion einzufahren. Bei genauerem Hinsehen erweist sich die Aufgabe als eben doch recht schwierig, da gerade die Heimspiel-Resultate des KRC Genk in der UEL-Ligaphase täuschend sein können.
Eine Überraschung kann es nicht geben
Das Ziel ist es aber natürlich trotzdem, die drei Punkte mitzunehmen. Im Vergleich zu den Leistungen in den beiden letzten Meisterschaftsspielen muss dafür wohl eine Steigerung her. Eine solche ist Rotblau beim Wechsel von nationalen zu internationalen Wettbewerben in dieser Saison aber auch schon gelungen. Und Mut machen darf auch das Gezeigte in den Auftritten in Freiburg und Lyon, in denen Punktgewinne möglich gewesen wäre.
Egal wie die Begegnung am Donnerstagabend endet, eine Premiere gibt es in diesem letzten internationalen Auswärtsspiel des FCB in diesem Jahr auf alle Fälle. Entweder kann der KRC Genk seinen ersten Heimsieg bejubeln oder der FCB sich über seine ersten Punkte in der Fremde freuen. Eine Überraschung gibt es aber wohl bei keinem Ausgang dieser Begegnung, da sowohl ein Heimsieg des KRC Genk als auch ein Punktgewinn von Rotblau in der Fremde überfällig sind und ein Remis daher auch realistisch.
Das sagt Cheftrainer Ludovic Magnin am Vorabend der Partie:
«Unser Gegner hat sicherlich seine Stärken im Ballbesitz, aber es gibt auch die Phasen ohne Ball und die wollen wir für uns nützen.»
«Wir werden ein Duell auf Augenhöhe sehen, das beide gewinnen wollen. Genk verfügt über unglaublich starke individuelle Spieler, die auch unter Druck gut agieren können und einen attraktiven Fussball zeigen. Wir treffen auf alle Fälle auf eine spielerisch sehr starke Mannschaft, die für ihr Potential zurzeit zu schlecht klassiert ist.»
Das sagt Aussenverteidiger Dominik Schmid am Vorabend der Partie:
«Wir haben sowohl in Freiburg als auch in Lyon kein schlechtes Spiel gemacht, aber wie auch zuletzt in der Meisterschaft unsere Chancen nicht genutzt und wir wurden zu wenig konkret auf den letzten 30 Metern. Ich bin überzeugt, dass wenn wir uns in dieser Hinsicht steigern können, wir auch punkten können am Donnerstag.»