Es ist zwar erst drei Jahre her, dass der FCB zuletzt in den Viertelfinals der UEFA Europa League stand und vor neun Jahren schaffte er dieses Kunststück ebenfalls, dass Zuschauer von einem solchen im Joggeli Zeugen wurden, ist nun aber schon zehn Jahre her. Der Grund dafür ist, dass aufgrund der Pandemie ab der Runde der letzten Acht vor drei Jahren ein Finalturnier im Westen Deutschlands die Entscheidung brachte. Und vor neun Jahren waren beim Hinspiel gegen den CF Valencia keine Zuschauer zugelassen wegen Vorkommnissen im Gästesektor beim vorangegangenen Auswärtsspiel beim FC Salzburg.
In der Zwischenzeit stand der FCB sechsmal in einem Europacup-Achtelfinal. In den beiden zuvor genannten Fällen gelang ihm der Einzug in die nächste Runde und viermal war im Achtelfinal Endstation. Die beiden letzten Male (2022 gegen Olympique de Marseille in der UECL und 2018 gegen den Manchester City FC in der UCL) ging man bereits mit einem Rückstand in die Rückspiele. 2016 beim FC Sevilla in der UEL und 2015 beim FC Porto in der UCL hatte man zuhause unentschieden gespielt – wie auch jetzt gegen Slovan Bratislava.
Es braucht mindestens zwei gute Halbzeiten
Es gibt aber Gründe wieso die Chancen nach dem Heimremis gegen die Slowaken nun vielleicht ein wenig grösser sind, als sie es vor sieben und acht Jahren waren. Einerseits gastierte man damals in den Rückspielen bei absoluten Topteams und andererseits gab es damals auch noch die Auswärtstorregel, so ging der FCB also in Porto schon mit einem Rückstand in die Partie und gegen den FC Sevilla war zu dieser Zeit in der UEFA Europa League sowieso nichts zu holen.
Dass der FCB aber an seine Leistungsgrenzen wird gehen müssen, um gegen Slovan Bratislava zu bestehen, sagte schon Michael Lang vor dem Hinspiel. Taulant Xhaka drückte es nun vor dem Rückspiel folgendermassen aus: «Wir haben in Basel eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt. Die zweite Halbzeit war weniger gut. Wenn wir morgen beide Halbzeiten gut gestalten, kommt es gut.» Und Heiko Vogel lieferte das Rezept dafür: «Es besteht kein Zweifel daran, dass Slovan eine starke und erfahrene Mannschaft hat. Es ist umgekehrt aber auch Fakt, dass wir unsere Stärken haben. Es wird entscheidend sein, dass wir dem Gegner unser Spiel aufzwingen können.» Rein rechnerisch ist es klar, was Rotblau braucht um weiterzukommen: Im vierten Anlauf benötigt es einen Sieg gegen die Slowaken um weiterzukommen – spätestens im Elfmeterschiessen.
Ein gutes Omen?
Einen solchen landete man im letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC St.Gallen 1879 am Sonntag zwar nicht. Mit dem Ausgleich in der Schlussphase bewies Heiko Vogels Team Moral. Weniger gut erging es dem SK Slovan Bratislava am Wochenende, daer zum Start in die Championship Group (bei der die sechs bestplatzierten Teams nach 22 Runden den Meister ausmachen) bei MSK Zilina mit 0:1 verlor.
Vielleicht ist das ja ein gutes Omen für den FCB, kam er doch gegen Zilina vor gut zwanzig Jahren weiter und setzte danach mit der Qualifikation für die Gruppenphase und danach für die Zwischenrunde der UEFA Champions League ein erstes Mal in diesem Jahrtausend ein dickes Ausrufezeichen im europäischen Clubfussball. Die Qualifikation für die Viertelfinalqualifikation nun wäre ein weiteres solches und es wäre eine Premiere in der Conference League.