Pascal Zuberbühler – lautstark, erfolgreich und vieldiskutiert

Pascal Zuberbühler
Donnerstag, 28.08.2014 // 14:01 Uhr

Das Porträt über Pascal Zuberbühler stellt den Beginn einer Serie über ehemalige Spieler des FC Basel 1893 dar, die hier auf www.fcb.ch fortgesetzt wird.

Frauenfeld und GC waren die ersten Stationen des Goalies Pascal Zuberbühler bevor er zum FC Basel wechselte. "Zubi“ prägte die Gross’sche Zeit des FCB in nationalen und europäischen Wettbewerben mit und liess seine Karriere später in England ausklingen.

 

1,97 Meter misst er vom Scheitel bis zur Sohle und er ist eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Für den aufstrebenden FC Basel war Pascal Zuberbühler, der bei GC erprobte Meisterspieler, seinerzeit die erste wichtige Neuverpflichtung beim Aufbau einer neuen, starken Equipe. Der FC Basel spielte damals noch auf der Schützenmatte – doch die Tendenz zeigte eindeutig nach oben und Zuberbühler war als exzellenter, reflexschneller Liniengoalie mit gutem Auge und lautstarker Präsenz auf dem Feld bei unzähligen Ernstkämpfen zuvorderst mit dabei. "Zubi“ verstand es insbesondere in heiklen Momenten seine Teamkollegen hervorragend zu motivieren. Für manchen FCB-Akteur war er Vaterfigur und Antreiber zugleich.

 

Von Basel in die Bundesliga

 

Dennoch kam eines schönen Tages der Moment, als Zuberbühler und mit ihm der FC Basel mit ersten Angeboten aus Deutschland konfrontiert wurden. Einen Lockruf von Kaiserslautern konnten die Rotblauen noch abschmettern, doch als dann Bayer Leverkusen anklopfte war alles Argumentieren zwecklos. Der umworbene FCB-Schlussmann wollte die Chance packen und die Basler mussten einsehen, dass ihnen zum damaligen Zeitpunkt keine andere Wahl blieb, als den Goalie ziehen zu lassen. Nach einem denkwürdigen Match gegen Luzern auf der Schützenmatte zog der Frauenfelder gen Norden, wo eine ungewisse Zukunft im Stahlbad der Bundesliga auf ihn wartete. Bei diesem Wechsel war auch einiges Geld im Spiel: Über 2 Millionen Franken Leihsumme und über 1,5 Millionen Franken Nettolohn wurden in der Schweiz damals herumgeboten. Andere Quellen in Deutschland sprachen von einer Million Mark Gehalt und 1,5 Millionen Mark Leihsumme. Sei dem, wie es sei: "Zubi" stellte sich in Leverkusen mutig zwischen die Pfosten, konnte den hochgesteckten Erwartungen allerdings nicht ganz gerecht werden. Lediglich 13 Mal stand er für die Werkself im Kasten, dann kehrte er wieder heim. Beim FCB folgten für ihn die ganz guten Zeiten gekrönt mit Titeln und denkwürdigen Europacup-Abenden – unter anderem gegen Celtic Glasgow, Manchester United, Spartak Moskau, La Coruña, Inter Mailand und Monaco. Auf der britischen Insel beendete Zuberbühler dann seine Karriere. Bei West Bromwich Albion stand er immerhin noch 15 Mal als Keeper seinen Mann, bei Fulham spielte er in der Folge nur noch die zweite Geige.

 

Liverpool, Budapest, Paris

 

Als eindrücklichste Spiele seiner ganzen Karriere bezeichnet der grossgewachsene Keeper das 1:1 des FC Basel in Liverpool in der Champions League und den Match gegen Ferencvaros in Budapest, als er einen vom gegnerischen Goalie Lajos Szücs geschossenen Penalty parieren und damit den Baslern den 2:1-Sieg retten konnte. Und dann war dann auch noch das WM-Ausscheidungsspiel in Paris, als die Schweiz gegen Les Bleus mit Trezeguet, Wiltord, Vieira & Co. dank Paraden Zuberbühlers einen Punkt ergattern konnte. Bei allen Triumphen gab es für den Hünen aus der Ostschweiz aber auch schwierige Momente zu verdauen – etwa die Schlappen in Middlesborough und in Valencia, oder den 13. Mai, an dem er in den letzten Sekunden der Nachspielzeit ein umstrittenes Gegentor von Seiten des FCZ kassierte. Auch sonst stand er oft im Zentrum. Mit seinem Selbstbewusstsein und seiner lautstarken Art zu dirigieren kam er bei Herrn und Frau Schweizer, die eher die leisere Gangart gewohnt sind, nicht immer gut an. Aber der Erfolg gibt ihm schlussendlich recht: Nur 51 Niederlagen in 289 Spielen für den FCB – das ist bemerkenswert. Pascal Zuberbühler hat seine Karriere gemacht, er hat sich neben Sommer, Costanzo, König, Huber, Grüter, Küng, Jean Müller, Kunz, Laufenburger, Walter Müller und Schley seinen Platz in der Ehrengalerie der besten Basler Torhüter aller Zeiten gesichert.

 

Rappelvoller Terminkalender

 

Pascal Zuberbühler ist mit Beatriz verheiratet und wohnt in Derendingen. Kürzlich wurde bekannt, dass der ehemalige FCB-Torhüter Vater von Zwillingen wurde, dazu Zuberbühler: "Ich bin sehr glücklich über die Geburt unserer Kinder. Es war schon immer mein Wunsch Vater zu werden." Beruflich ist er derzeit an ganz verschiedenen Orten tätig, sein Terminkalender ist immer rappelvoll. Wichtigster Arbeitsort ist für ihn Genf. Beim Servette FC, dem Traditionsclub vom Genfersee, wirkt er in der Direktion und als Torhütertrainer. Er bezeichnet dieses Aufbauprojekt als spannende Aufgabe. Mit den Grenats hat er grosse Ambitionen: "Wir wollen mit Servette mittelfristig wieder in die Super League kommen", unterstreicht er. Ein weiteres Tätigkeitsgebiet von ihm ist die Moderation beim TV-Sender Teleclub, für welchen er als Experte bei Fussballspielen zum Einsatz kommt. Für die Fifa gibt er ausserdem Instruktionskurse für Goalietrainer in der ganzen Welt – auch in Ländern, die in der Entwicklung des Fussballs noch nicht so weit sind wie in unseren Breitengraden. Schliesslich wirkt Pascal Zuberbühler auch als Goalietrainer bei der Schweizer U20 Nationalmannschaft mit. Beim Nachwuchs kann er seine grosse Erfahrung einbringen und die jungen Keeper im sportlichen und mentalen Bereich zu Höchstleistungen pushen. Seine einstige Wirkungsstätte Basel mit dem FCB hat er nicht vergessen, er kommt auch ab und zu für Teleclub für ein Spiel ins Joggeli. "Mein Herz bleibt immer rotblau", bekräftigte er vor einigen Jahren in einem Interview in der Basler Zeitung. Dieser Ausspruch hat für ihn heute noch Gültigkeit.

 

Steckbrief

 

Name: Zuberbühler

Vorname: Pascal

Geburtsdatum: 8. Januar 1971

Geburtsort: Frauenfeld

Wohnort: Derendingen

Position beim FCB: Torhüter

Erlernter Beruf: Sanitär-Installateur

Zeitraum beim FCB: 1999-2006 (mit Unterbrüchen)

 

Karriere:

Bis 1991: FC Frauenfeld

1991-1999: Grasshoppers

1999-2000: FC Basel

2000-2001: Bayer Leverkusen

2001: FC Aarau

2002-2006: FC Basel

2006-2007: West Bromwich Albion

2007-2008: Neuchâtel Xamax

2008-2010: FC Fulham

 

Erfolge: Schweizer Meister 1994/95, 1995/96, 1997/98 (alle mit GC),

2001/02, 2003/04, 2004/05 (alle mit dem FCB), Cupsieger 1994 (GC), 2002, 2003 (beide FCB). 35 Champions-League-Spiele (davon 12 für den FCB), 51 Länderspiele mit der Schweizer Nationalmannschaft.

 

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