Zurück in Ecuador: FCSA bildet Young Coaches und Peers weiter

FCSA
Dienstag, 02.12.2025 // 17:00 Uhr

Knapp zwei Jahre nach Beginn der ersten Young Coach-Ausbildung in Ecuador kehrte die Football Club Social Alliance (FCSA) nach Ecuador zurück, um aktive Young Coaches und ihre selbst-ausgebildeten Peer Young Coaches weiterzubilden. 33 junge Erwachsene erhielten von Instruktoren des FC Basel 1893 und Bayer 04 Leverkusen weitere Einblicke und Ideen, wie sie Bildungsspiele in ihre Aktivitäten integrieren und auch Mädchen über den Fussball einen sicheren Ort bieten können.

Hintergrund und Kontext

Ecuador befindet sich noch immer in einer tiefgreifenden Krise, die das gesellschaftliche Leben des Landes stark prägt. Seit einigen Jahren nutzen kriminelle Banden Ecuador aufgrund seiner geografischen Lage als strategischen Umschlagplatz im globalen Drogenhandel, was zu einem alarmierenden Anstieg an Kriminalität und Unsicherheit im Land führte. Somit gehören Entführungen, bewaffnete Überfälle und die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen durch kriminelle Gruppen mittlerweile zum Alltag in vielen Regionen. 

Parallel dazu befindet sich das Land in einer komplexen humanitären Lage: Mehr als eine halbe Million Geflüchtete, hauptsächlich aus Venezuela und Kolumbien, suchen nach wie vor Schutz und neue Perspektiven in Ecuador. Während die Bevölkerung weiterhin grosse Solidarität zeigt, stossen lokale und internationale Hilfsorganisationen aufgrund stark gekürzter Gelder ans Limit. Dies setzt besonders die ohnehin schon verletzlichsten Gruppen – geflüchtete Kinder, Jugendliche und Frauen – disproportional Risiken wie (sexueller) Ausbeutung und (geschlechterspezifischer) Gewalt aus.


Elias Kohler, Instruktor FC Basel 1893:«Ich denke es ist unglaublich wichtig, dass gerade Mädchen auch weibliche Vorbilder haben und sehen können, dass auch Frauen Fussballspielen und Trainerin sein können. Deshalb fand ich die Durchmischung der Teilnehmenden schön und freute mich zu sehen, wie viele Frauen bei diesem Follow-up dabei waren.»

Elias Kohler, Instruktor FC Basel 1893: «Ich nehme für mich vor allem den Enthusiasmus der Coaches mit: Wie sie mit den Kindern umgehen, mit wie viel Engagement sie bei der Sache sind, und wie sie sich oft auf freiwilliger Basis für die Kinder einsetzen. Denn es braucht nicht viel fussballerisches Können oder Hintergrund, sondern es braucht in erster Linie die Leidenschaft und die Empathie im Umgang mit den Kindern. Und damit können sie sehr viel bewegen.»


Um die im 2023/24 ausgebildeten Young Coaches und deren Communities weiterhin zu unterstützen, führte die FCSA zusammen mit FUDELA und dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) ein sogenanntes «Follow-up» durch: Eine Weiterbildung für aktive Young Coaches und von ihnen ausgebildete Peer Young Coaches.

Weiterentwicklung auf und neben dem Spielfeld

Repräsentativ für die FCSA reisten die Instruktoren Elias Kohler (FC Basel 1893) und Benjamin Seifert (Bayer 04 Leverkusen) nach Ibarra, in den Norden Ecuadors, um 21 Young Coaches und 12 Peer Young Coaches weiterzubilden.

Die FCSA-Instruktoren knüpften inhaltlich an die Themen der Young Coach-Ausbildung von 2023/24 an und fokussierten sich auf dem Platz vor allem auf Methoden, soziale Inhalte in Fussballtrainings zu integrieren und Übungen an die lokalen Umstände anzupassen. Des Weiteren analysierten die Teilnehmenden unterschiedliche gesellschaftliche Themen, wie z.B. Schwangerschaft im Jugendalter oder geschlechter-spezifische Gewalt, und erarbeiteten Lösungsansätze, wie sie als Coaches zu solchen Thematiken sensibilisieren können – unter Anderem durch die Förderung von Mädchen in ihren Angeboten. Dies wurde direkt umgesetzt, indem beim Abschlussfestival rund 50% der 200 Teilnehmenden Mädchen waren und die Young Coaches sie über Bildungsspiele zu relevanten Themen sensibilisierten. Nach dem Follow-up kehren die 33 Trainer:innen nun motiviert in ihre Communities zurück, um auch dort das Gelernte weiter zu teilen.


Dario, Young Coach:«Mein Highlight war es zu merken, dass wir als Young Coaches einen Unterschied machen können in dieser Welt. Ich habe zudem gelernt, wie ich die Methode STEPS besser nutzen kann. Sie wird mir helfen, meine Aktivitäten besser zu organisieren und die Übungen an das Level der Teilnehmenden und an unsere Umstände anzupassen.»

Sabine, Peer Young Coach:«Es war toll, diesen Kurs mit erfahreneren Kolleg:innen zu teilen. Durch Gespräche mit anderen Trainer:innen habe ich realisiert, dass wir alle die gleichen Probleme haben – besonders wenn es um die Inklusion von Mädchen geht. Ich habe gemerkt, dass diese Problematik nicht nur spezifisch in meiner Community besteht, sondern ein grösseres, soziales Problem im Land ist. Ich habe gelernt, dass wir als Coaches zwar nicht das gesamte Problem lösen, aber dennoch einen kleinen Teil zur Lösung beitragen können. Deshalb werde ich in Zukunft sicherstellen, dass auch Mädchen in Sportaktivitäten involviert werden und ihnen zeigen, dass sie genauso gut spielen können wie alle andern auch.»


Gesamthaft profitieren über 3'000 Kinder von den Aktivitäten aller Young Coaches und Peer Young Coaches. Während fast alle auch Mädchen in ihre Aktivitäten einbinden, sind lediglich 20% der teilnehmenden Kinder weiblich – ein Prozentsatz, den es mit dem neuen Wissen nun zu erhöhen gilt.

Das Follow-Up der Young Coach-Ausbildung in Ecuador 2025 wurde von den FCSA-Clubs und Scort in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen Fundación de las Américas para el Desarrollo (FUDELA) und UNHCR durchgeführt und vom FC Basel 1893 sowie Fondation Botnar grosszügig unterstützt.

Diana Lascano, Projektkoordinatorin FUDELA: «Angesichts des derzeitigen sozialen Kontextes im Land, mit zahlreichen Herausforderungen im Zusammenhang mit Unsicherheit, mangelnden Chancen sowie Problemen der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, gewinnen Projekte wie dieses noch mehr an Bedeutung. Sport wird zu einem kraftvollen Instrument der Prävention, des Schutzes und der ganzheitlichen Entwicklung. Es geht nicht nur darum, Fußball zu spielen, sondern Beziehungen aufzubauen, Werte zu fördern, friedliches Zusammenleben zu stärken und positive Lebensalternativen zu bieten. Zweifellos sind solche Initiativen für Ecuador grundlegend und notwendig. Sie stärken das soziale Gefüge, und zeigen, dass es möglich ist, durch Sport Hoffnung, Resilienz und eine gerechtere Zukunft für unsere Communities aufzubauen.»

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