Die Tandem Young Coach-Ausbildung: Inklusion im Fokus

Bei dem einzigartigen Modell der Tandem Young Coach-Ausbildung werden jeweils eine Person mit Behinderung (Young Coach) und eine Person ohne Behinderung (Tandempartner:in) zu einem Trainer:innen-Tandem im Inklusions- und Behindertenfussball ausgebildet. Das Ziel dabei ist, dass die Tandems voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und als Trainer:innen-Duos in ihren eigenen Behinderten- und Inklusionsmannschaften fungieren können.

Ich finde es spannend zu erleben, wie es ist ein Trainer zu sein. Ich fühle mich bereit für diese Rolle. Die Arbeit mit den Kindern und Übungen anleiten macht mir sehr viel Spass. Ausserdem sind Manuel und ich ein gutes Team.

Zwölf Tandems aus ganz Deutschland und der Schweiz wurden für das Projekt ausgewählt: Vier davon wurden von den FCSA-Partnerclubs FC Basel 1893, SV Werder Bremen, Bayer 04 Leverkusen und 1. FSV Mainz 05 nominiert sowie weitere acht von der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der DFL Stiftung ausgewählt. Während der gesamten Zeit wurden die Teilnehmenden von einem Ausbildungsteam aus insgesamt acht erfahrenen Sonderpädagog:innen und Trainer:innen im Inklusionsfussball eng begleitet und unterstützt.

Pilotprojekt «Hybrides Ausbildungsmodell»

Eine Besonderheit in diesem Jahr war die erstmalige Durchführung der Tandem Young Coach-Ausbildung im Hybrid-Modell. Das Programm umfasste insgesamt 30 Lerneinheiten, wobei 3 Lerneinheiten im Vorfeld virtuell via Arbeitsblätter und einem Webinar erarbeitet und 27 Lerneinheiten in der Praxis an der Sportschule Hennef durchgeführt wurden. 

Es gibt noch sehr viel Potenzial im inklusiven Fussball. Wir müssen alle lernen, dass Handicap kein Handicap ist, sondern eine Situation, die die Menschen haben und dass diese sich auch in dieser Situation hervorragend weiterentwickeln können im Sport. Wir müssen ihnen nur mehr Raum und Chancen geben und das Thema Inklusion weiter fördern.

Die virtuelle Vorbereitungsphase ermöglichte eine erste Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und Erwartungen, der Rollenverteilung im Tandem sowie einen Austausch mit dem Instruktor:innen-Team. Dieser innovative Ansatz brachte den Teilnehmenden zusätzliche Flexibilität und zeitliche Integration in ihren Alltag.

Erfolgreiche Umsetzung der Ausbildungsinhalte 

Das abwechslungsreiche Programm umfasste sowohl theoretische als auch praktische Einheiten rund um Methodik und Didaktik im Behinderten- und Inklusionsfussball. Während die Young Coaches und Tandempartner:innen in den ersten Tagen dabei noch viel Anleitung von dem Instruktor:innen-Team erhielten, waren sie im Laufe der Woche immer mehr selbst gefragt. Zunächst erprobten die Tandems selbst vorbereitete Trainingsübungen untereinander, bevor sie dann am Wochenende zwei Trainingseinheiten für die Inklusionsteams von FC Germania Zündorf, FC Hertha Bonn, FC Rheinsüd Köln, und SV Grün Weiß Brauweiler 1961 durchführten. Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen war letztendlich die schönste Bestätigung für den Erfolg und die Entwicklung der Tandems in dieser Woche. Nach einem letzten Feedback vom Ausbildungsteam erhielten somit alle 12 Tandems ihr wohlverdientes Zertifikat und kehren nun in ihre eigenen Behinderten- und Inklusionsmannschaften zurück, um dort das Gelernte direkt anzuwenden. 

In den letzten Jahren haben wir bereits viele Tandems vom FCB ausgebildet. Doch dieses Jahr haben wir uns dazu entschieden ein Tandem vom FC St. Gallen mitzunehmen, da er neben dem FCB momentan der einzige Club in der Schweiz ist, der in der Super League spielt und eine Inklusionsmannschaft hat. Mit dieser Ausbildung konnten wir die Idee des Tandem-Konzepts und unsere Philosophie mit ihm teilen. Wie cool wird es nun, ein Spiel gegeneinander zu spielen, wo vier Trainer:innen am Rand stehen, die alle dasselbe wollen: Erlebnis vor Ergebnis.

Die Tandem Young Coach-Ausbildung wurde von den FCSA-Partnerclubs FC Basel 1893, SV Werder Bremen, Bayer 04 Leverkusen und FC Schalke 04 sowie der Scort Foundation durchgeführt und von der DFL Stiftung, der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Béatrice Ederer-Weber Stiftung unterstützt.

Das Gemeinschaftsgefühl und die ganze Atmosphäre von dem Event sind einfach unglaublich. Ich finde das Zusammensein mit den anderen Coaches wirklich mega cool, wir haben jetzt auch jeden Abend zusammen Fussball geschaut oder gekickt. Was ich hier für Kontakte machen konnte in dieser Woche, das konnte ich mir vorher nicht vorstellen. Ich würde es echt jedem empfehlen, der die Chance hat, diese Ausbildung zu machen, weil man durch den intensiven Austausch mit den anderen Coaches unglaublich viel dazulernt. Da kommen so viele verschiedene Punkte auf, dass selbst der erfahrenste Coach noch etwas dazulernen kann.