VOR DEM SPIEL:
Da mit Camille Surdez, Kristina Sundov und Eszter Csigi weitere drei Spielerinnen verletzt und mit Yasmin Bunter und Michèle Tschudin zwei Spielerinnen gesperrt ausfielen, standen Trainer Sébastien Bader ganze 13 Spielerinnen nicht zur Verfügung. Dies hatte eine extrem junge Startaufstellung zur Folge. Vor Torhüterin Selina Wölfle spielten Marion Rey, Sina Hirschi, Riola Xhemaili und Juliana Gütermann. Das Zentrum bildeten Vanesa Hoti, Eli Mayr und Chiara Schmid. Den Sturm bildeten Imane Saoud, Bénedicte von Rotz und Clara Spiniello. Die beiden letztgenannten kamen so zu ihrem Startelf-Debut in der AXA Women’s Super League.
DIE ERSTE HALBZEIT:
Trotz dieser ungewohnten Aufstellung startete der FC Basel mutig in dieses Auswärtsspiel und ging bereits früh in Führung. Vanesa Hoti lancierte Debütantin Spiniello traumhaft in die Tiefe, welche im Stile einer Torjägerin Torhüterin Nicole Studer umlief und zur Führung einschob.
Ansonsten bot die erste Halbzeit nicht viele nennenswerte Offensiv-Aktionen, was für ein derart unerfahrenes Team wie das des FC Basel durchaus positiv gewertet werden konnte. Die neuen Spielerinnen fügten sich gut ein und besonders die pfeilschnelle Clara Spiniello sorgte in der Zürcher Abwehr das ein oder andere Mal für Unruhe. So ging man mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit.
DIE ZWEITE HALBZEIT:
Im Verlaufe der zweiten Hälfte liessen die Kräfte der Baslerinnen sichtbar nach und es schlichen sich kleinere Unkonzentriertheiten ein. Dennoch konnte man die Führung lange verteidigen, was auch der gewohnt zuverlässigen Selina Wölfle zu verdanken war.
Ab der 70. Minute zeigte sich jedoch, dass man in dieser Saison nicht nur selber sehr gefährlich auf Standardsituationen, sondern leider auch zu oft anfällig auf Gegentore ist. Gleich drei Mal musste die jeweils chancenlose Selina Wölfle nach einem ruhenden Ball hinter sich greifen. Mittels eines Doppelschlags drehten Annina Rauber und Laura Walker zwischen der 70. und 73. Minute das Spiel. Den Schlusspunkt setzte erneut Laura Walker kurz vor dem Abpfiff.
Dennoch darf die gezeigte Leistung zuversichtlich für die Zukunft stimmen. Der Nachwuchs kann auch in der höchsten Liga mithalten und muss sich keinesfalls verstecken. Mit Luana Mertinatsch und Nathalie Pellier kamen an diesem Samstag-Nachmittag zwei weitere Spielerinnen zu ihrem Debut in der AXA Women’s Super League. Bereits am nächsten Mittwoch kommt es zum nächsten Auswärtsspiel in Zürich, der FCB trifft auf dem Heerenschürli um 20:00 auf den FCZ.
NACH DEM SPIEL:
Trotz der Niederlage zeigte sich Trainer Sébastien Bader keineswegs unzufrieden: „Uns wäre heute beinahe ein Kunststück gelungen, fast schon ein historischer Exploit. Mit einem Altersschnitt von unter 18 Jahren und vielen Spielerinnen aus der U19 und U17 haben wir hart gekämpft und es geschafft, über 60 Minuten unser Spiel zu spielen. Die drei Tore aus Standartsituationen sind natürlich ärgerlich, gehören aber schlussendlich auch zum Fussball. Das Positive an diesem Tag ist ganz klar, dass wir unsere jungen Spielerinnen an dieses Wettkampfniveau heranführen konnten. Dieses Risiko mussten wir heute eingehen, doch das ist unsere Philosophie und es hätte beinahe funktioniert.“
Das Telegramm:
Grasshopper Club Zürich – FC Basel 1893 3:1 (0:1)
GC-Campus, Niederhasli. – 0 Zuschauer.
Tore: 9. Spiniello 0:1. 70. Rauber 1:1. 73. Walker 2:1. 88. Walker 3:1.
FCB: Wölfle; Rey, Xhemaili, Hirschi, Gütermann (60. Hagmann); Mayr, Schmid, Hoti; Saoud, Spiniello (82. Mertinatsch), von Rotz (83. Pellier).
GC: Studer; Rauber, Laino, Glanzmann; Blöchlinger, Walker, Tenini, Hubler, Brülhart (46. Steinmann); Ljustina (69. Markovic), Müller.
Bemerkungen: FCB ohne Brunner, Burla, Csigi, Ferrara, Fockers, Huber, Jermann, Merazguia, Pilgrim, Sundov, Surdez, Sturgess (alle verletzt/abwesend), Bunter, Tschudin (gesperrt). Ersatzbank FCB: Steiner, Mertinatsch, Hagmann, Pellier, Sticher. – Verwarnungen: 38. Mayr. (Foul) 60. Spiniello. (Unsportlichkeit)