Vor dem Spiel:
Der Grasshopper Club Zürich hatte dieses Spiel im Vorfeld stark beworben und unter dem Motto «Tradition Day» ausgerufen. So bildeten unter anderem ein Sponsorenlauf und Autogrammstunden das Rahmenprogramm für diesen Spitzenkampf. Dementsprechend gross war auch der Auflauf auf den Rängen, die 999 verfügbaren Plätze auf der Haupttribüne waren ausverkauft und die Zuschauenden sorgten für eine grossartige Stimmung. Auch aus Basel waren mit zwei Bussen Fans angereist und unterstützten Rotblau lautstark.
Beste Werbung für den Frauenfussball sollten dann auch die beiden Teams liefern. Der FCB startete mit Michèle Tschudin im Tor und der Viererkette bestehend aus Marion Rey, Flavia Lüscher, Melanie Huber und Yasmin Bunter. Vor den eingespielten Vanesa Hoti, Jana Kaiser und Eleni Markou wirbelten im Sturm die schnellen Sonja Merazguia, Alayah Pilgrim und Selina Fockers.
Die erste Halbzeit:
Die Entscheidung von Danique Stein, im Sturm auf schnelle Spielerinnen zu setzen, stellte sich schon früh in der Partie als richtig heraus. Schnelle Gegenzüge mit Bällen in die Tiefe sorgten stets für Gefahr, auch wenn diese noch nicht zum Erfolg führten. Denn zu Beginn dieses Spiels waren es eher die Grasshoppers, die näher am Führungstreffer waren. Ein Tor von Emoke Papai wurde allerdings zu Recht wegen Abseits aberkannt. Ab der 20. Minute übernahm Rotblau das Spieldiktat und wurde bis zur Pause zwei Mal für den starken Auftritt belohnt. Beide Treffer erzielte Alayah Pilgrim, sie bestätigte damit ihre super Form auch nach der Länderspielpause. Während sie sich beim ersten Tor den Ball selber in die Tiefe vorgelegt hatte, unwiderstehlich an der letzten Verteidigerin vorbeigezogen und vor dem Tor cool geblieben war, wurde sie beim zweiten Treffer perfekt von Jana Kaiser lanciert.
Die zweite Halbzeit:
Auch in den zweiten 45 Minuten war der FCB zu Beginn spielbestimmend. In der 52. Minute profitierte Vanesa Hoti von einem Fehlpass der Zürcherinnen und konnte alleine aufs Tor losziehen. In der Mitte wäre Alayah Pilgrim wohl zum dritten Mal einschussbereit gewesen, doch Hoti entschied sich für den Direktschuss und platzierte diesen wunderschön im linken Winkel. Der sicher als eine der besten bisherigen Leistungen der Saison zu bezeichnende Auftritt der Baslerinnen, erlitt anschliessend aber einen kleinen Rückschlag. Zwei unkonzentrierte Minuten führten zu einem Doppelschlag des Heimteams, was die Euphorie auf den Rängen wieder entfachte. Mit dem Stand von 2:3 fühlte sich wohl der eine oder andere Basler Fan an den Auftritt an gleicher Stelle vom Samstagabend zurückversetzt, das Zittern begann. In der 83. Minute war es dann aber Jana Kaiser, die mit einem traumhaften Freistoss zum 4:2 traf und das Spiel somit entschied.
Nach demn Spiel:
Mit diesem Sieg setzt sich der FCB definitiv in der Spitzengruppe der AXA Women’s Super League fest. Man weist nun zwei Punkte auf den Tabellenführer FCZ auf und steht punktgleich mit GC auf dem dritten Rang. Nach dem Spiel zeigten sich die Spielerinnen und der Staff begeistert ab der Atmosphäre im Letzigrund und bedankten sich minutenlang bei den angereisten Fans. Ein toller Tag für den Schweizer Frauenfussball.
Auch Danique Stein war die Freude über diesen Sieg anzusehen: «Ich bin sehr zufrieden und unglaublich stolz auf diese Teamleistung. Wir haben die Unterstützung von den Rängen auf dem Feld gespürt und sind sehr dankbar für diese. Auch ich habe es genossen und hoffe, dass ein solcher Event bald wiederholt wird.»
Das Telegramm:
Grasshopper Club Zürich – FC Basel 1893 2:4 (0:2)
Letzigrund, Zürich. – 999 Zuschauende.
Tore: 20. Pilgrim 0:1. 35. Pilgrim 0:2. 52. Hoti 0:3. 68. Predanic 1:3. 70. Papai 2:3. 83. Kaiser 2:4.
FCB: Tschudin; Rey, Huber, Lüscher, Bunter; Hoti, Markou, Kaiser; Fockers (70. Sundov), Pilgrim (87. Matuschewski), Merazguia (54. Hamidi).
GC: Rutishauser; Blöchlinger (65. Markovic), Lempérière, Garcia, Steinmann; Walker (46. Hubler), Widmer; Predanic, Tenini, Papai; Wienerroither (65. Ljustina).
Bemerkungen: Basel ohne Gütermann, Hirschi, Plöchinger, Saoud, Sturgess, Surdez (alle verletzt/abwesend). Ersatzbank FCB: Wölfle, Ferrara, Sundov, Schmid, Spiniello, Matuschewski, Hamidi. – Verwarnungen: 16. Merazguia. 83. Lempérière. 86. Markou. 93. Ljustina (alle Foul).