Wie schon beim letzten Gastspiel in Kasachstan, im Jahr 2006 beim FC Tobol Kostanay, reiste der FCB wieder bereits an einem Dienstag für ein Spiel an, das an einem Donnerstag über die Bühne gehen wird. Die Reise nach Almaty (rund 5250 Kilometer) ist sogar noch etwa 1300 Kilometer länger, als jene nach Kostanay (rund 3900 Kilometer). Nach dem etwa siebeneinhalb Stunden dauernden Flug in Richtung Osten kommt für Rotblau noch eine Zeitverschiebung von fünf Stunden dazu. Die Vorbereitung auf dieses fünfte UECL-Gruppenspiel verlangte dem Trainerstaff also organisatorisch noch einiges mehr ab, als eine gewöhnliche Vorbereitung auf den Gegner – den Umständen musste auch stärker Rechnung getragen werden als auch schon.

„Wir haben uns bei Leuten erkundet, die schon in solchen Situationen waren, in denen sie in stark abweichenden Zeitzonen angetreten sind“, so Patrick Rahmen, „und uns dann dafür entschieden unsere Gewohnheiten, nicht an die Ortszeit anzupassen.“  Entgegenkommen dürfte Rotblau dabei, dass die Partie in Almaty um 16.30 Uhr Mitteleuropäische Zeit angepfiffen wird und somit zur gleichen Zeit wie die darauffolgende Partie am Sonntag beim FC Luzern.

Die Innerschweizer weigerten sich auf den Antrag des FCB, das Spiel zu verschieben, einzutreten. Somit bleibt dem Team von Patrick Rahmen nur wenig Regenerationszeit zwischen den beiden kommendenSpielen, wenn man die Reisestrapazen in diese Rechnung miteinfliessen lässt. Da der FCB-Tross noch am Abend des Spiels wieder aus Kasachstan abfliegt, sollte er am Freitagmorgen aber bereits wieder am EuroAirport in Basel ankommen und dann gut zwei Tage Vorlaufzeit für das Spiel in der Innerschweiz haben.

Schlechter Ertrag für Kairat Almaty

Zuerst steht nun aber die Begegnung mit dem letztjährigen kasachischen Meister an. In seiner ersten europäischen Gruppenphase konnte der Club aus Almaty resultatmässig noch nicht überzeugen: Nach vier Runden resultiert der einzige Punkt der Kasachen aus dem ersten Spiel – dem 0:0 gegen den Omonoia FC. Dass der Punktestand aber auch ein wenig trügerisch wirken könnte, tönte Patrick Rahmen beim Vorschaugespräch am Mittwoch an: „Wir haben uns die beiden Begegnungen zwischen Qarabag und Almaty angesehen und diese haben uns einige Aufschlüsse gegeben. Kairat Almaty hätte beide Partien auch durchaus gewinnen können. Wir sind aber gut vorbereitet und wollen unbedingt gewinnen, damit wir im letzten Spiel gegen Qarabag dann um den Gruppensieg spielen können.“

Da die beiden ersten Plätze bereits an den Qarabag FK und den FCB vergeben sind, geht es in den beiden letzten Runden für diese beiden Mannschaften noch darum, sich den Gruppensieg zu sichern. Somit müsste man erst in den Achtelfinals wieder in den Wettbewerb eingreifen, während der Zweite in den 1/16-Finals auf einen Drittplatzierten der UEFA Europa League trifft.

Glück mit den Temperaturen

Davon ausgehend, dass die Aserbaidschaner ihre Partie zuhause gegen Omonoia gewinnen, müsste es Rotblau ihnen in Almaty gleichtun, um den Kontakt zu halten und im Heimspiel und Direktduell mit Qarabag in zwei Wochen noch die Chance auf den Gruppensieg zu haben. Auch Valentin Stocker betonte am Vortag des Spiels den absoluten Willen die drei Punkte mitzunehmen, um dieses Finalspiel in Basel gegen Qarabag bestreiten zu können. Gleichzeitig verwies er aber auch auf die schnellen Stürmer der Kasachen und deren Gefährlichkeit bei Konterangriffen.

Glück hat Rotblau was das Wetter betrifft, so fällt die Begegnung mit Kairat Almaty gerade in eine wärmere Phase für Ende November im Südosten Kasachstans. So soll das Thermometer am Spieltag auf bis zu 10 Grad Celsius ansteigen und erst spät in der Nacht wieder negative Temperaturen anzeigen. Dann wenn sich der FCB-Tross bereits wieder auf der längsten Heimreise von einem Pflichtspiel befinden soll.