Xhaka: „Ich habe meine Privilegien vor allem erkämpft"

FC Basel 1893
Freitag, 20.03.2020 // 12:12 Uhr

Im aktuellen Rotblau Magazin redet Taulant Xhaka über die sportliche Situation beim FC Basel 1893, seine Kindheit und die Pläne für seine Zukunft beim FCB. Das folgende Interview wurde Anfang Februar geführt, hier finden Sie eine gekürzte Version.

„Rotblau Magazin“: Taulant, du gibst nicht sonderlich gerne Interviews.

 

Taulant Xhaka: Nun, es kommt schon ein wenig drauf an, mit wem ich das Interview führen soll …

 

Da haken wir mal lieber nicht nach …  Was aber würdest du denn jetzt grad tun, wenn wir nicht jetzt, direkt nach deinem Training, zu diesem Gespräch zusammensitzen würden?

 

Ich würde nach Hause gehen, rund zwei Stunden schlafen, zudem muss ich noch einen Schrank zusammenbauen, und vielleicht würde ich noch mit Arbnora, meiner Frau, in die Stadt gehen.

 

Das Ende der Vorrunde, die man mit einem weihnachtlichen Sieg gegen Luzern auf Platz 1 hätte beenden können, ging mit der 1:2-Niederlage ungut aus, der Rückrundenstart mit dem 0:2 gegen YB und dem 1:2 gegen St. Gallen war richtig schlecht. Warum?

 

Gegen den FC Luzern haben wir noch vor Weihnachten tatsächlich eine riesige Chance verpasst, als Leader zu überwintern. Das war nachlässig von uns, wir spielten zu wenig fokussiert. Gegen YB und St. Gallen waren unsere Leistungen auch keineswegs gut, aber hier hatten wir auch darunter zu leiden, dass wir auf zu viele gesperrte oder verletzte Teamstützen verzichten mussten. Aber auch hier waren wir einfach nicht wirklich parat, obschon uns Trainer Koller beide Male hervorragend eingestellt hatte. Er hat seine Arbeit gemacht, aber wir Spieler haben seine Vorgaben nicht genügend umgesetzt.

 

Immerhin gibt du nicht eine für solche Fälle typische Antwort, die lauten könnte: „Das würde ich auch gerne wissen.“ Können wir das Thema gleichwohl noch etwas vertiefen?

 

Versuchen wir es. Glaub mir, wir Spieler wollen gut sein, aber wir sind halt auch mal nicht in Form, so wie gegen St. Gallen. Ja, so einfach kann es auch mal sein: Nicht in Form! Wir fanden in der zweiten Halbzeit auch keinen Weg, uns aus dem Druck der Ostschweizer zu lösen und selber Druck zu kreieren. Und irgendwann kommst du auch als Spieler auf dem Feld ins Sinnieren. Bei mir begann das in diesem Match so ab der 60. Minuten, ich glaube fast zeitgleich mit dem 1:1-Ausgleich des FC St. Gallen. Da begann ich schon auch mich selbst zu hinterfragen, mitten im Spiel, was das soll, wieso wir kein Bein mehr vors andere bringen …

 

Ich zähle dir ein paar mögliche Gründe auf, die man als Ursachen für das Tief ins Feld führen könnte. Du versuchst bitte, jeden dieser möglichen Gründe zu kommentieren und am Ende vielleicht auch mal in Prozentzahlen zu bestätigen. 100 Prozent ja, heisst, dass du mir zu 100 Prozent Recht gibst, 0 Prozent heisst, dass du überhaupt nicht einverstanden bist. Also, let’s go: War die Mannschaft beim Rückrundenstart …

 

… verunsichert?

 

Nein, und zwar ein 100-prozentiges Nein.

 

… war der Druck zu gross?

 

Auf die Mannschaft … ?! Das denke ich nicht. Für den Gesamtclub aber ist der Druck, sind die Erwartungen schon ordentlich gross. Ich selber gehöre nicht zu jenen, die sagen, sie würden die Zeitungen einfach nicht mehr lesen. Ich lese sie, aber ich habe mittlerweile auch genug Erfahrung mit den Medien.

 

… zeigte das Team zu wenig Einsatz?

 

… mhh, da sage ich nur zu 80 Prozent Nein. Es gibt sicher Momente, in denen wir eine Spur gebremster auftreten, als es sein müsste. Man verwechsle aber bitte die Zahl nicht. Ich sage nicht, dass wir manchmal nur zu 80 Prozent Einsatz haben, sondern das heisst, du hast zu vielleicht 20 Prozent recht mit dieser Vermutung.

 

… litt sie einfach unter einem Formtief, wie das alle Teams der Welt gelegentlich erleben?

 

… vielleicht …

 

… hat das Kader zu wenig Klasse?

 

… nein, dass wir Klasse haben, haben wir schon einige Male bewiesen. Vielleicht ist die Breite des Kaders, also sicher die ganze Ersatzbank, nicht mehr exakt gleich stark wie früher.

 

… gab und gibt es zu viele Wechsel?

 

… ja, es gab viele Wechsel, aber „zu“ viele ..!? Das ist doch längst normal im Geschäft. Die Wechsel sind also das eine, was aber echt blöd war, sind die vielen Gesperrten, die uns immer wieder gefehlt haben.

 

… versteht ihr Spieler genug, was der Trainer will?

 

… Koller spricht viel mit uns, auch einzeln. Seine Botschaften sind klar, es liegt an den Spielern, seine Anweisungen, Erklärungen aufzunehmen, was ja auch garantiert alle tun. Deshalb gebe ich hier ein 100%-Nein. Denn verstehen tun wir den Chef sehr wohl, ich wiederhole mich, aber Verstehen und Umsetzen sind halt tatsächlich nicht immer die gleichen Dinge.

 

… gibt es Spieler, die aufgrund früherer Erfolge nicht mehr genug hungrig sind?

 

… 100% Nein, auch nicht wir Alten wie Zuffi, Stocker, Frei oder ich, die schon einiges gewonnen haben.

 

… sind die Medien zu kritisch?

 

... jetzt gerade finde ich sie etwas zu negativ, ja.

 

Eine unschöne Konsequenz der Entwicklung der letzten Zeit ist auch die Tatsache, dass der FCB Zuschauerinnen und Zuschauer verliert. Spürt ihr als Mannschaft so etwas auf dem Feld?

 

Für den Club, die Verantwortlichen, ist das nicht schön, das ist klar, an uns Spielern liegt es, diesen Abwärtstrend zu stoppen. Und von der Stimmung her merke ich es nicht wirklich, ob wir 22 000 oder 28 000 hinter uns haben. Die Stimmung bei uns ist ja fast immer wunderbar, dank unserer Fans, die ja immer laut und positiv sind und ihre Verbundenheit und Unterstützung nicht von den Resultaten abhängig machen.

 

Die Aufregung, plötzlich mit Spielern wie Streller, Huggel, Alex Frei und anderen in einem Team zu sein, war gross.

Taulant Xhaka

 

Damit lassen wir die negativ gefärbte Fragerei mal auf der Seite, ja, jetzt bekommst du die Chancen, die Situation, in die der FCB zum Rückrundenstart geriet, etwas optimistischer und netter zu beschreiben. Was also stimmt dich positiv?

 

Wir kommen in der Mannschaft super aus miteinander. Es gibt keine Grüppchen, jeder probiert das Beste zu geben, wir haben viele gute Junge, die Gas geben, wir haben ältere Spieler, die ihre Erfahrung an die Jungen weitergeben, sie in der Entwicklung unterstützen, unser Zusammenhalt ist gross – und zudem sind wir ja nun wirklich auch nicht eine Mannschaft ohne jedes Talent.

 

Mit dem FCB waren zwei 2. Ränge des Schlechteste, was dir als aktiver Spieler widerfahren ist. Wie fest ist dir dieses Privileg bewusst? Reibst du, nun 29-jährig und schon mehr als ein Dutzend Jahre im Geschäft, dir manchmal noch die Augen und staunst, wie weit du es als Fussballer gebracht hast?

 

Als ich als Junger zum ersten Mal in die Nähe des Kaders kam, irgendwann sogar mit trainieren durfte, war das eine riesige Freude. Die Aufregung, plötzlich mit Spielern wie Streller, Huggel, Alex Frei und anderen in einem Team zu sein, war gross. Und auch heute bin ich noch immer sehr dankbar über das Privileg, auf diesem Niveau Fussball spielen zu dürfen. Dazu kommt sehr wohl auch ein wenig Stolz, „es“ geschafft, schon einige Titel gewonnen und 30 Länderspiele ausgetragen zu haben, denn ich weiss sehr wohl, dass bei mir Talent allein für diesen Weg nicht ausgereicht hätte. Dazu mussten auch ganz viel Arbeit, Kampfgeist, Willen und Durchhaltevermögen kommen. Ich habe meine Privilegien vor allem erkämpft und weniger erspielt.

 

Erzähl doch bitte einmal möglichst detailliert, wie das in der Wohnung der Familie Xhaka so zu und her gegangen ist, damals, als du und dein jüngerer Bruder Granit als Kinder den Ball zu entdecken begannen.

 

Das ist schnell erzählt: Wir haben viel Seich gemacht – und immer ging es um unser Fussballspiel in unserer Wohnung. Mit dem Ball war das verboten, aber wir bastelten uns immer eine Art von Ball, sei der aus Socken oder sei er aus Papier gewesen. Und damit spielten Granit und ich jede freie Sekunde, Goalie-Goal heisst das Spiel, beide sind Torhüter, beide sind Stürmer, beide dürfen Tore schiessen. Ja, und dann ging, Socken oder Papiermaterial hin oder her, schon mal was kaputt. Und einmal kam es zu einem Doppelschaden: Ich schoss, mit meinem Schuss holte ich eine durchaus wertvolle Uhr von der Wand, die fiel ausgerechnet Granit an den Kopf, der blutete heftig und hatte später eine ordentliche Narbe…

 

Was war denn als Schüler dein Berufstraum?

 

Fussballer. Das war nicht mein Traum, das war mein Ziel. Genau so wie bei Granit.

 

Schön und gut, und ihr habt es ja auch beide eindrücklich geschafft. Aber was wäre gewesen, wenn nicht?

 

Dann hätte ich Astronaut werden wollen.

 

Und im Ernst?

 

Astronaut!!

 

O.k., wir haben verstanden. Aber es hätte ja auch sein können, dass es weder mit dem Beruf Fussballprofi noch mit dem Beruf Astronaut geklappt hätte?

 

Also, damit wir uns richtig verstehen. Mir war und ist beides ernst: Fussballer war an erster Stelle, Astronaut an zweiter. Mich hat das Weltall schon immer fasziniert und tut es auch heute noch. Ich befasse mich damit, ich bin oft auch auf Google Earth unterwegs – ein absolut faszinierendes Thema.

 

Es soll und darf nicht auf Religion, Nationalität, Hautfarbe draufankommen.

Taulant Xhaka

 

Gehört Fussball irgendwie zur DNA der Xhakas? Ich meine das nicht nur wegen dir und deinem Bruder, vielmehr soll es noch einen Cousin von euch geben, der Xhaka heisst und ebenfalls Fussballprofi ist. Stimmt das?

 

Das stimmt. Er heisst Agon Xhaka, wir sind sehr gut befreundet und in regelmässigem Kontakt. Er spielte vor einiger Zeit bei Lausanne in der ersten Mannschaft in der NLB, machte auch Probetrainings bei uns beim FCB. Er ist ein guter Fussballer, doch gut reicht halt nicht immer für eine ganz grosse Karriere. Da musst du halt selbst als Profi aus dem Profi-Durchschnitt herausragen. Immerhin spielt er jetzt beim FC Pristina in der obersten Liga des Kosovo, dort wo übrigens auch mein Vater gespielt hat. Auch er war ein guter Fussballer in seiner Heimatstadt …

 

… wo ja auch du zur Welt kamst …

 

… wo ich eben grad nicht zur Welt kam, auch wenn das an vielen Orten, auch bei Wikipedia so steht. Aber das ist falsch. Ich wurde in Basel geboren.

 

… womit das mit dem Fussball-Gen bei der Familie Xhaka ja tatsächlich irgendwie stimmen muss …

 

… mag sein, ja, vermutlich. Dazu muss man vielleicht noch Folgendes wissen: Ragip Xhaka, der Vater von Granit und mir, ist der Bruder von Agons Vater. Der hat Igballe geheiratet, und die wiederum ist die Schwester von meiner Mutter Eli. Im Klartext: Die beiden Brüder Xhaka haben die Schwestern Eli und Igballe geheiratet – und alle vier kennen sich seit dem Kindergarten in Pristina, sind also quasi Sandkasten-Lieben.

 

Die Herkunftsdebatte begleitet dich und Granit seit eh und je – vermutlich auch mal mehr, als euch lieb sein dürfte. Wie stehst du dazu? Findest auch du, dass „Herkunft“ soooo wichtig ist?

 

Ich finde, dass bei diesem Thema deutlich übertrieben wird. Ich sehe das viel einfacher: Es soll und darf nicht auf Religion, Nationalität, Hautfarbe draufankommen. Allerdings gibt es Unterschiede in den verschiedenen Kulturen, und diese Unterschiede soll und darf es geben und soll und muss man respektieren und akzeptieren.

 

Aber wenn ich das Gefühl habe, dass es für Secondos sehr, sehr schwierig sein muss, sich zwischen zwei Nationalteams entscheiden zu müssen, liege ich dann richtig? Und würdest du allseits mehr Verständnis für die Tatsache erwarten, dass Menschen wie eben du oder Granit und viele andere in dieser Zwickmühle stecken?

 

Ja, einfach ist es nicht, vor allem dann nicht, wenn dich tatsächlich zwei verschiedene Nationalteams „wollen“.

 

Ich stufe mich in der Summe irgendwo über dem gehobenen Durchschnitt ein. Aber allein mit Kampf, Krampf und Wille wäre ich nicht so weit gekommen, wie es mir gelungen ist.

Taulant Xhaka

 

Kannst du dich fussballerisch selber einordnen? Wo würdest du dich selber zwischen Anfänger und Weltklasse einordnen?

 

Ich bin beides nicht, weder Anfänger noch Weltklasse. O.k., wenn ich nur meine riesige Leidenschaft als Massstab nähme, wäre ich wohl Weltklasse, aber vom Talent her bin ich es nicht. Ich stufe mich in der Summe irgendwo über dem gehobenen Durchschnitt ein. Aber allein mit Kampf, Krampf und Wille wäre ich nicht so weit gekommen, wie es mir gelungen ist. Ein wenig fussballerisches Talent kommt schon auch noch dazu …

 

Und wie würdest du deinen Charakter einordnen – was ja irgendwie spannender ist, wenn du das selbst machst und nicht wir mit unserer alles andere als ganzheitlichen Sicht?

 

Ich denke, ich habe wirklich zwei Gesichter. Privat und im Alltag bin ich ruhig, ja, sogar eher scheu. Anders ist es im Training und im Spiel. Da bin ich total auf den Fussball fokussiert, und da liebe ich es irgendwie auch, wenn in solchen Momenten mein Adrenalin steigt.

 

Es gibt eine Bilanz, gemäss der du nur knapp 20-Mal eine Sperre kassiert hast.

 

Ja, das ist viel, und gleichwohl muss man das etwas relativieren. Vieles hat mit meinem Spielstil zu tun, und fast alle dieser Sperren waren die Folge von Gelben Karten. Rote Karten hatte ich, so meine ich, erst zwei in meiner Karriere, eine direkte Rote und eine Gelbrote, mit zwei Spielsperren als Konsequenz. Und ja, dann kam etwas tatsächlich Schlechtes, etwas, das nicht schön war für mich, aber vor allem nicht schön für den betroffenen Spieler Alexander Gerndt, den ich in einem Spiel gegen YB mal wirklich ernsthaft verletzt habe, und für das ich von der Verbandsjustiz folgerichtig für vier Spiele gesperrt wurde.

 

Christian Gross hat mal für Furore und einen kleinen Shitstorm gesorgt, als er die elterliche Erziehung bei den Degen-Zwillingen infrage gestellt hatte. Wie einfach oder wie schwierig warst eigentlich du für deine Eltern in deiner Kindheit und Jugend?

 

Ich war einfach sehr lebhaft und dann für meine Eltern schlimm, wenn ich etwas unbedingt wollte. Da gab ich nicht locker, ja, es kam durchaus vor, dass ich mich in einem Laden auf den Boden schmiss und so richtig täubelte, wenn ich nicht bekam, was ich wollte.

 

Mit Erfolg?

 

Ja, meistens! Ich muss sagen, dass unser Vater uns, Granit und mich, verwöhnte. Er unterstützte vor allem unsere Leidenschaft für den Fussball.

 

Und nun werden deine Frau und du bald ebenfalls Eltern. Da rückt dann ja doch vieles andere in den Hintergrund.

 

Wir freuen uns unglaublich!

 

Kommen wir beim Stichwort Familie nochmals auf deinen jüngeren Bruder Granit zu sprechen. Wo gleicht ihr euch und wo seid und tickt ihr anders?

 

Wir sind uns in vielem durchaus ähnlich, vor allem, was unsere Leidenschaft für den Fussball betrifft. Ein Unterschied kommt allerdings jeden Tag irgendwie ans Licht: Ich bin sehr vergesslich, lasse immer mal wieder was liegen, Granit dagegen ist sehr diszipliniert und ordentlich.

 

Du bist der Ältere, er international der berühmtere. Er verdient gewiss deutlich mehr Geld, du aber hast deutlich mehr Titel gesammelt. Möchtest du manchmal mit ihm tauschen? Warst du auch schon neidisch auf seinen schönen Zahltag?

 

Überhaupt nicht, nicht im Geringsten. Ich möchte auch nicht mit ihm tauschen, wirklich nicht. Uns beiden geht es doch einfach nur gut!

 

Wie lernt man überhaupt mit so viel Geld, das ihr schon in jungen Jahren verdient, einigermassen vernünftig umzugehen? Auch du nagst ja als FCB-Spieler alles andere als am Hungertuch – und beide, Granit wie du, dürftet das finanzielle Management nicht in der Wiege gelernt haben.

 

Alles Finanzielle macht unser Vater, für Granit und für mich. Er schaut sehr gut darauf, er übernimmt die Verantwortung, unser Geld vernünftig zu investieren. Er würde uns auch ins Gewissen reden, wenn wir unser Geld unvernünftig oder gar dumm, nutzlos und wie Prasser ausgeben würden.

 

Hat euer Vater denn beruflich das Finanzgeschäft gelernt?

 

Nein, er ist Gärtner. Aber er hat in seinem Bekanntenkreis schon auch kompetente Helfer, die ihn unterstützen und beraten.

 

Wo sind die Gefahren und Risiken und wo die Chancen und Freuden, wenn man als junger Mensch viel Geld besitzt und sich diesbezüglich nicht mehr allzu viele Sorgen machen muss?

 

Das Risiko, auf die falsche Bahn zu geraten, ist tatsächlich durchaus da. Und die Chance? Die ist ja selbsterklärend: Genügend oder auch viel Geld zu verdienen, ist ein Privileg. Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst.

 

Du wurdest – wie viele andere Talente vor und nach dir – zuerst einmal ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Das tatest du im Januar 2012 dann auch, als du für anderthalb Jahren an die Grasshoppers ausgeliehen wurdest. Wie hilfreich war das damals für dich? Immerhin meine ich mich zu erinnern, dass du damals nicht vor Begeisterung ausgeflippt bist.

 

Ja, ja, ja, das war sehr wohl so. Ich war enttäuscht, wütend, sauer. Ich wollte nicht gehen, ich wollte beim FCB bleiben. Und selbst, als ich dann eben doch bei GC landete und ich auch eine Wohnung in Dielsdorf bekam, habe ich in den anderthalb Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, keine fünf Mal dort geschlafen. Im Nachhinein weiss ich aber, dass dieser Entscheid des Clubs, mich an GC auszuleihen, klug, richtig und wichtig war. Ich bekam viel Spielpraxis in der Super League, die ich beim FCB noch nicht hatte. Es half bei meiner Entwicklung, es brachte mich sportlich und auch menschlich weiter, und als ich anderthalb Jahre später zum FCB zurückkehrte, konnte man mich auch in Basel langsam brauchen.

 

Wir möchten das Gespräch mit der Bitte beenden, dass du uns auf die folgenden Stichworte eine spontane, kurze Antwort gibst.

 

Klar, machen wir doch!

 

VAR?

 

Ich habe mich langsam damit angefreundet und finde es eine gute Sache.

 

Auf dem Teller?

 

Ich mag Fleisch, ich liebe Rindsfilet.

 

Provokationen?

 

Wenn ich provoziert werde, versuche ich es sofort auszublenden. Aber ich weiss, dass auch ich mal provoziere. Wenn es nicht übertrieben wird, gehört das doch ein bisschen dazu zum Sport und Wettkampf.

 

Religion?

 

In unserer Familie sind wir Muslime mit dem gebührenden Respekt vor unserer Religion, ohne fanatisch zu sein. Ich bin klar der Meinung, dass es einen einzigen Gott gibt, und der ist für alle!

 

Schiedsrichter?

 

Die haben es nun wirklich alles andere als einfach.

 

Tore schiessen?

 

Ein tolles Gefühl, das ich persönlich selten genug erlebe. Ich glaube, bisher waren es als FCB-Profi sechs Tore, besonders gerne erinnere ich mich an mein Weitschuss-Tor in einem Champions-League-Spiel in Moskau gegen den ZSKA Moskau.

 

Rechter Verteidiger?

 

Nun, was soll ich da antworten? Am besten ehrlich: Auf der Position spiele ich gewiss nicht am liebsten!

 

Zukunft?

 

Unser Kind, unser Sohn!

 

Wir bleiben hartnäckig: Berufsalternative?

 

Hätte ich tatsächlich weder Fussballer noch Astronaut werden können, dann hätte ich halt die KV-Lehre gemacht und würde heute im Büro arbeiten.

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