Marc Studach, Head Greenkeeper beim FC Basel 1893, erklärt dir im Video, welche Aufgaben bei einer Rasenverlegung anstehen, auf was man besonders achten muss und was ihm dabei am meisten Spass bereitet. Mit Hobbygärtnern hat das nicht viel zu tun, vielmehr ist es eine exakte Wissenschaft, welche viel Präzision benötigt und mit Leidenschaft ausgeübt wird. Nur so kann der Rasen zukünftig auch allen möglichen Witterungslagen standhalten und gesund gedeihen kann.
Video: Jannik Hon | Nadine Nikles
Begonnen wurde am Montag frühmorgens – und zwar von Hand. Es wurde einmal rund ums Fussballfeld die äusserste Rasenschicht abgetragen. Dies diente als Vorbereitung für die grossen Maschinen, die am Nachmittag zum Einsatz kamen. Zuvor wurden aber noch Platten verlegt, die den Kunstrasen schützen sollten. Danach wurde schweres Geschütz aufgefahren und der Rasen sowie die Tragschicht wurden maschinell um neun Zentimeter herausgeschält.
Am Morgen wurde die Tragschicht weiter herausgeschält und abtransportiert. Danach wurde eine neue Tragschicht angeliefert, mit welcher mit der Erstellung der Planie begonnen wurde. Eine Planie ist bearbeitete Erde, auf die dann später der Rasen verlegt wird. Damit diese luft-, wasserdurchlässig und nährstoffreich ist, muss sie gedüngt und aerifierzt werden. Bei einer Aerifizierung werden verschieden tiefe Löcher in den Boden gepresst, damit die Luftzirkulation gewährleistet ist und das Wasser gut ablaufen kann. Eine Fussballplatz-Planie im Profibereich muss in der Schweiz klaren Auflagen entsprechen. Sie baut sich als eine Art Pyramide auf mit der Spitze beim Anspielpunkt. Diese Form dient einem wichtigen Zweck, wie Marc Studach erklärt:
Wir müssen diese Vorgabe einhalten, da man bei einer solchen Planie davon ausgehen kann, dass selbst bei starken Gewittern das Wasser gut abfliessen kann und es zu keinen Lachenbildungen kommt.Marc Studach
Weiter wurde die Planie am Mittwoch fertiggestellt. Dieser Schritt stellt der aufwändigste dar bei einer Rasenverlegung. Vor dem Mittag sind dann pünktlich die ersten Rasenrollen geliefert worden, die wir bei einem deutschen Rasen-Spezialisten bestellt haben. Ein Rasen, welcher der Spielbelastung im Joggeli standhalten muss, muss ganz bestimmte Eigenschaften aufweisen und daher achten wir dabei genau auf die Qualität. Es wurden die ersten acht Bahnen verlegt, mehr als für diesen Tag eingeplant war.
Am Donnerstag wurde fleissig weiter verlegt. Dabei wird eine spezielle Technik angewendet, bei welcher der Rasen sehr leicht aufgetragen wird. Damit wird der Boden nicht zu sehr angedichtet, was bedeutet, dass der Rasen wasserdurchlässig bleibt. Nichtsdestotrotz wird zum Schluss der Rasen leicht angewalzt, wieder aerifiziert, gedüngt, gesandet und gebürstet. Theoretisch wäre ein solcher Rasen am nächsten Tag schon wieder bespielbar.
Es gibt nichts Schöneres für alle Beteiligten, als wenn es nach einer solchen Woche wieder grün ist im Stadion und wir einen neuen Rasen haben, den wir wieder hegen und pflegen können, wie wir das immer machen.Marc Studach
