London scheint ein gutes Pflaster für Nicolas Villalba zu sein. Kurz vor Weihnachten hatte der 19-Jährige in der Metropole an der Themse schon den PlayStation-Wettbewerb beim FUT Champions Cup gewonnen. Zusammen mit seinen Teamkollegen Tim „TheStrxngeR“ Katnawatos und Florian „CodyDerFinisher“ Müller war Villalba diesmal mit 29 anderen Teilnehmern am Start, die um 850 Weltranglisten-Punkte für die Global Series spielten. Am Ende der FIFA19-Global-Series werden nur die 16 punktbesten Spieler auf jeder Konsole das Ticket für den FIFA eWorld Cup lösen.
Drei Siege aus fünf Vorrundenpartien waren bei der „Gfinity FIFA Series January“ nötig, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Während Villalba dieses Etappenziel bereits nach drei Begegnungen erreicht hatte, taten sich seine Teamkollegen deutlich schwerer. Katnawatos startete mit zwei Niederlagen ins Turnier, kämpfte sich mit dem Rücken zur Wand aber zurück und gewann die folgenden beiden Spiele, darunter gegen den Ex-Weltmeister August „Agge“ Rosenmeier vom FC Kopenhagen. Im entscheidenden fünften Spiel gegen den Niederländer Lev Vinken bekam „TheStrxngeR“ seine Defensive aber überhaupt nicht in den Griff und verlor das Hinspiel mit 3:6. Das 2:1 im Rückspiel war folglich zu wenig, um das Out nach der Gruppenphase abzuwenden.
Nervenaufreibender Viertelfinal
Noch bitterer verlief die Vorrunde für Florian Müller. Nach drei Partien hatte der Xbox-Vizeweltmeister von 2017 zwei Siege auf dem Konto und damit zwei Matchbälle. In der vierten Runde gewann „CodyDerFinisher“ das Hinspiel gegen Pedro Resende vom Team Özil mit 3:2 und hatte das Weiterkommen bereits vor Augen. Ein 0:2 im Rückspiel zwang aber auch ihn in ein Entscheidungsspiel. Dort führte der 20-jährige Deutsche nach einem 0:0 im Hinspiel bis in die zweite Hälfte der Verlängerung mit 2:1 gegen Lucas „DaXe“ Cuillerier von Paris Saint-Germain, ehe der Franzose noch zwei späte Treffer erzielte.
So war Villalba der einzig verbliebene FCB-eSportler in der K.o.-Phase. Und die begann mit einem herben Dämpfer für den Argentinier: Das Viertelfinal-Hinspiel gegen den Brasilianer „Fifilza“ in Diensten des Wolverhampton Wanderers FC ging 2:4 verloren. Doch mit einer klaren Leistungssteigerung und einem 3:0 im Rückspiel konnte Villalba den Spiess noch umdrehen. Diesen Schwung nahm „nicolas99fc“ mit und überstand mit seiner nun schier unüberwindbaren Abwehr auch die weiteren Runden auf seiner Stammkonsole gegen Fatih Üstün vom Team Özil (5:1) und „TheStrxngeR“-Bezwinger Lev Vinken (3:1) – damit war Villalba erneut Sieger des PlayStation-Turnieres.
Villalba neu Leader der Weltrangliste
Im konsolenübergreifenden Grand Final bekam es Villalba mit Pedro Resende zu tun, der den Münzwurf gewann und entschied, das Hinspiel auf seiner angestammten Xbox auszutragen. Von einem vermeintlichen Vorteil für den Brasilianer war aber nicht viel zu sehen. Auch auf der Xbox dominierte Villalba seinen Gegner mit seinem zermürbenden Defensivspiel und gewann das „Auswärtsspiel“ mit 2:1. Im Rückspiel auf „seiner“ PlayStation machte der Argentinier dann kurzen Prozess und zog schnell auf 3:0 davon. Mit einem Gesamtskore von 5:2 gelang Villalba damit der erste Erfolg eines PlayStation-Spielers in einem konsolenübergreifenden Finale seit FIFA17. Mit neu 3‘020 Punkten überholte Villalba zudem auch den US-Amerikaner Joksan Redona (2‘861) und grüsst nun als Erster von der Spitze der Weltrangliste.