VOR DEM SPIEL:
Aufgrund der hohen Anzahl an verletzten Spielerinnen und der Tatsache, dass Vanesa Hoti gesperrt auf der Tribüne Platz nehmen musste, stellte Sébastien Bader ein Team auf, das so noch nie zusammengespielt hatte. Vor Alicia Burla im Tor spielten Marion Rey, Esther Csigi, Melanie Huber und Daria Jermann. Im Mittelfeld spielten Riola Xhemaili, Eli Mayr und Chiara Schmid. Stürmerin Kristina Sundov wurde von Alayah Pilgrim und Imane Saoud flankiert.
DIE ERSTE HALBZEIT:
Wie erwartet übernahm der FC Basel 1893 direkt das Spieldiktat und kam bereits in den ersten Minuten zu mehreren Eckbällen und Chancen. Die Gäste aus dem Tessin lösten ihre Aufgabe aber gut und stellten die Offensive der Baslerinnen vor Probleme, da sie sehr tief agierten und gegen vorne eher wenig probierten. Dies war auch der Grund, wieso es in den ersten 15 Minuten besonders nach Weitschüssen gefährlich wurde. Nach 23 Minuten war dann endlich der Bann gebrochen: Nach einem schönen Flügellauf der starken Imane Saoud kam der Ball über Umwege zu Riola Xhemaili, die ihn wuchtig ins Tor beförderte. Nach 38 Minuten fiel das 2:0 und wieder stand ein Flügellauf am Ursprung. Dieses Mal war es Daria Jermann, die über links in den Strafraum stechen konnte und den Ball zur Mitte brachte. Dort war es nun Kristina Sundov, die nach einem Abpraller ins Tor traf. Es blieb beim 2:0 zur Pause. Die Defensive inklusive Alicia Burla war wenig bis gar nicht gefordert worden.
DIE ZWEITE HALBZEIT:
Das änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nicht, denn der FCB spielte sogar noch dominanter, noch präziser und noch entschlossener. Die Luganesi, die nach neun Spielen noch ohne Punkte dastehen, wurden konstant unter Druck gesetzt und gefordert. Nach acht gespielten Minuten der zweiten Halbzeit fiel das 3:0. Während die Weitschüsse im ersten Durchgang das Ziel noch verfehlt hatten, fand ein traumhafter Schuss von Daria Jermann den Weg ins Tor. Die Highlights des Spiels seien nicht nur wegen diesem Tor jedem ans Herz gelegt. In der verbleibenden halben Stunde hatte der FCB Chancen, die wohl sogar für ein «Stängeli» gereicht hätten. Da man aber einerseits an Torhüterin Palmiero Herrera und andererseits an der eigenen Präzision scheiterte, fielen «nur» noch zwei Tore. Marion Rey erzielte das 4:0, nachdem sie von Alayah Pilgrim mustergültig in die Tiefe geschickt worden war. Und diese Alayah Pilgrim setzte mit dem 5:0 in der 71. Minute den Schlusspunkt.
Erfreulich war, dass mit Clara Spiniello in der 78. Minute eine weitere Nachwuchsspielerin ihr Debut feiern konnte. Dass in Abwesenheit der verletzten Camille Surdez gleich fünf verschiedene Spielerinnen ein Tor erzielen konnten, spricht für die qualitative Breite des Kaders. Diese ist auch nötig, denn es geht Schlag auf Schlag weiter. Am nächsten Sonntag kommt es zum Spitzenkampf gegen die neu drittplatzierten Frauen des BSC Young Boys aus Bern. Weitere drei Punkte wären ein klares Statement im Kampf um die Tabellenspitze.
NACH DEM SPIEL:
Trainer Sébastien Bader war nach diesem 5:0 natürlich hochzufrieden. Zum Spiel meinte er folgendes: «Wir haben die Partie sehr ernst genommen und Respekt für unseren Gegner gezeigt. Dieser fünfte Sieg in Folge bestätigt die jüngsten Fortschritte. Das ist sehr wichtig für uns, weil es das Selbstvertrauen des Teams stärken wird. Heute konnten auch einige Spielerinnen Spielzeit bekommen, die diese verdient und nötig haben. Wir werden diesen grossen Sieg auskosten, aber nur bis am Montag. Dann gehen wir wieder an die Arbeit, denn im Kopf haben wir bereits das Spiel am Sonntag gegen YB.»
Chiara Schmid, die über 90 Minuten im Mittelfeld zum Einsatz kam, äusserte sich wie folgt: «Wir freuen uns natürlich sehr über dieses positive Resultat. Es sind drei Punkte, die uns weiterbringen. In der zweiten Hälfte hatten wir mehr Ideen gegen vorne und haben in der gefährlichen Zone mehr gearbeitet, deswegen war sie wohl auch besser als die erste Hälfte. Da hat uns vielleicht ein wenig die Dynamik gefehlt. »
Torschützin Riola Xhemaili analysierte das Spiel folgendermassen: «Wir sind immer besser ins Spiel gekommen und haben in der zweiten Halbzeit dann auch besser gespielt. Gegen einen solch defensiv stehenden Gegner muss man geduldig bleiben. Wir haben fünf schöne Tore erzielt. Positiv ist auch, dass die Spielerinnen, die die Verletzten ersetzt haben, genauso gut gespielt haben. Das ist nötig, um erfolgreich zu sein. Im Training müssen wir aber noch ein wenig an der Effizienz arbeiten.»
Das Telegramm:
FC Basel 1893 – FC Lugano Femminile 5:0 (2:0)
LA-Stadion, Basel. – keine Zuschauer.
Tore: 23. Xhemaili 1:0. 38. Sundov 2:0. 53. Jermann 3:0. 63. Rey 4:0. 71. Pilgrim 5:0.
FCB: Burla; Jermann, Huber, Csigi, Rey (78. Spiniello); Mayr (59. Bunter), Xhemaili, Schmid; Pilgrim (78. Gütermann), Sundov (65. Fockers), Saoud.
FCL: Palmiero Herrera; Gianotti (76. Polledri), Andersson, Tonelli, Martinoli; Petrova, Granados (46. Canyis Cabuti); Bytyqi, Suter (59. Lorenzi), Sjöström (46. Andreoli), Petkova.
Bemerkungen: FCB ohne Brunner, Ferrara, Hirschi, Merazguia, Sturgess, Surdez, Tschudin (alle verletzt) und Hoti (gesperrt). Ersatzbank FCB: Bunter, Fockers, Gütermann, Spiniello, Steiner. – Verwarnungen: 47. Csigi. 52. Bytyqi. 91. Andersson.