Die entscheidende Szene spielte sich in der Nachspielzeit im Basler Strafraum ab: Tomas Vaclik wurde beim Versuch einen Ball abzuwehren im Fünfmeterraum angegangen, der Ball sprang über Umwegen zu Albert Bunjaku und der ehemalige Nationalspieler hämmerte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Die Szene war sehr umstritten und sorgte auf Basler Seite für rote Köpfe, die St. Galler hätten sich wohl nicht beschweren können, hätte Nikolaj Hänni bei der Szene mit Vaclik auf Foul entschieden. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber stumm und so bejubelten die St. Galler in der Folge ihren Sieg. Dieser war nicht gestohlen, einen Punkt hätte sich der FCB für seine Leistung aber verdient gehabt. Trotzdem gratulierte Paulo Sousa zuerst dem Gegner: „Die erste Halbzeit haben wir weitegehend kontrolliert und hatten auch eine gute Chance vor der Pause. Nach einem guten Beginn im zweiten Durchgang kamen wir verdient zur Führung. Gegen Ende des Spiels gingen uns aber die Kräfte aus.“ Jeff Saibene lobte dagegen die Moral seiner Mannschaft.
Die Schuld müssen die Rotblauen auch bei sich selber suchen, denn nach Davide Callàs Führungstreffer nach 55 Minuten überliessen sie das Spiel zu sehr den Gastgebern, vielleicht lag das auch an den angepsrochenen fehlenden Kräften. Das Tor war eine der besten Aktionen der Basler gewesen und entstand nach einem schönem Pass Marcelo Diaz‘ auf Giovanni Sio und dessen Flanke auf den vollkommen freistehenden Callà. Die Wenigsten hätten da wohl noch mit einem dreifachen Punktgewinn der St. Galler gerechnet. Das Heimteam spielte in der Folge zwar offensiver, doch Gefahr liess die Basler Abwehr lange Zeit nicht aufkommen – mit Ausnahme eines Kopfballs Dzengis Cavusevics an die Latte und der zwei Szenen in der Schlussphase.
Chance auf mehr Punkte verpasst
Zuerst traf Dzengis Cavusievic aus der Drehung unhaltbar für Vaclik in die rechte tiefe Ecke und in der Nachspielzeit spielte sich eben jene Szene ab, die sehr umstritten war und zum Sieg der Ostschweizer führte. Es ist wahrlich ein ärgerlicher Punktverlust für den FCB einerseits weil er bis kurz vor Schluss in Führung lag, andererseits weil er es nach der Führung verpasste dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und natürlich auch weil das letzte Tor höchst umstritten war.
Die Möglichkeit diese Scharte wieder auszuwetzen haben die Basler erst am 18. Oktober, wenn sie auswärts auf den BSC Young Boys treffen. Bis dahin ruht der Ball in der Super League aufgrund der Spiele der Nationalmannschaften.
Das Telegramm:
FC St. Gallen – FC Basel 1893 2:1 (0:0)
AFG Arena. – 16‘366 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 55. Callà 0:1 (Sio). 84. Cavusevic 1:1. 92. Bunjaku 2:1.
FCSG: Herzog; Mutsch, Besle, Thrier, Lenjani; Everton (80.Mathys), Janjatovic; Tafer, Bunjaku, Tréand (60. Rodriguez); Karanovic (60. Cavusevic).
FCB: Vaclik; Xhaka, Schär, Suchy; Callà, Diaz, Serey Die (80. Hamoudi), González; Delgado (57. Elneny); Kakitani (51. Sio), Embolo.
Bemerkungen: FCSG ohne Kapiloto, Montandon (beide verletzt), Babic, Stevic und Russo (alle gesperrt). FCB ohne Frei, Gashi, Ivanov, Safari, Samuel und Streller (alle verletzt). Ersatzbank Basel: Aliji, Degen, Elneny, Hamoudi, Sio, Vailati und Zuffi. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 34. Suchy (Foul). 90. Bunjaku (Abstand nicht eingehalten). 93. González (Reklamieren). – 63. Kopfball von Cavusevic an die Latte. 78. Tor von Callà wegen Abseits aberkannt.