Lange Zeit schien es so, als würde der FCB mit einem deutlichen Sieg aus Bern heimkehren. Die Basler zeigten vor allem im ersten Durchgang im Stade de Suisse eine starke Leistung und führten mit 3:0. Matías Delgado profitierte in der 10. Minute von einer ungenügenden Arbeit der Berner Abwehr, brachte die Gäste schon früh in Führung und lenkte die Partie in die von den Gästen gewünschten Bahnen.
Doppelpack von Boëtius
YB tat zwar ein wenig mehr für das Spiel, wurde dabei aber nie richtig gefährlich. Beim Basler Strafraum endeten die Berner Angriffe meist im Nichts. Der FCB kam zwar nicht so oft in die gegnerische Gefahrenzone, wenn aber, dann wurde es auch gefährlich. So zum Beispiel nach einer guten halben Stunde, als Yvon Mvogo einen Schuss Davide Callàs nach vorne abspringen liess und sich dem Nachschuss Jean-Paul Boëtius‘ geschlagen geben musste. Oder kurz vor der Pause als sich wieder Callà auf der rechten Seite durchsetze, in die Mitte flankte und in Boëtius einen Abnehmer fand, der diese Möglichkeit zum 3:0 nutzte. So hiess dann auch das Pausenresultat.
Diese Führung war aber verdient, weil die Basler gut verteidigten und sehr effizient waren. Nach dem Seitenwechsel gab es Chancen hüben wie drüben. Die grossen Möglichkeiten blieben aber bis zur Schlussphase aus. Dann wehrten sich die Gastgeber stärker gegen die drohende Niederlage und kamen durch den eingewechselten Raphael Nuzzolo (80.) und in der Nachspielzeit durch Guillaume Hoarau noch auf 2:3 ran. „Ich bin glücklich mit dem Gezeigten meines Teams. Wir waren sehr effizient im ersten Durchgang und haben auch weite Teile der zweiten Halbzeit kontrolliert. Gegen Ende haben wir uns das Leben dann selber noch einmal schwer gemacht. Das wäre nicht nötig gewesen. Aber mit einem 3:2-Sieg in Bern kann man gerade, wenn man wie wir auf dem Zahnfleisch läuft, sicher zufrieden sein“, fasste Urs Fischer das Geschehene zusammen. Die Verletztenliste wird beim FCB derweil nicht kürzer: Renato Steffen musste in Bern schon früh ausgewechselt werden. Und Fischer bestätigte, dass Marc Janko, der ins Trainingscamp der Österreichischen Nationalmannschaft eingerückt ist, auch am Mittwoch nicht zum Einsatz kommen wird: „Das Risiko wäre im Hinblick auf die Europameisterschaft zu gross. Aber er wird am Mittwoch mit uns feiern.“
Chance gewahrt auf den Punkterekord
Es gilt auf alle Fälle festzuhalten, dass dem FCB eine starke Reaktion auf die 0:4-Niederlage beim FC Luzern vom letzten Montag gelungen ist – und das in einem nicht einfachen Spiel bei einer formstarken Mannschaft. Mit dem Gewinn der drei Punkte in Bern haben sich die Basler die Möglichkeit offen gelassen ihren Punkterekord aus der Saison 2003/2004 zu knacken. Dafür benötigten sie einen Sieg im abschliessenden Spiel gegen GC am kommenden Mittwoch.
Das Telegramm:
BSC Young Boys – FC Basel 1893 2:3 (0:3)
Stade de Suisse. – 21‘721 Zuschauer. – SR Fedayi San.
Tore: 10. Delgado 0:1 (Traoré). 31. Boëtius 0:2 (Callà). 44. Boëtius 0:3 (Callà). 80. Nuzzolo 1:3 (Hoarau). 91. Hoarau 2:3 (Vilotic).
YB: Mvogo; Hadergjonaj, Violotic, von Bergen, Lecjaks (46. Obexer); Ravet (73. Nuzzolo), Gajic (46. Zakaria), Bertone, Sulejmani; Gerndt, Hoarau.
FCB: Vaclik; Aliji, Suchy, Cümart, Traoré; Fransson, Zuffi; Boëtius, Delgado (84. Pickel), Steffen (13. Callà); Itten (66. Hunziker).
Bemerkungen: YB ohne Benito, Kolloli, Kubo, Rochat, Seferi, Wüthrich (alle verletzt) und Zulechner (krank). FCB ohne Akanji, Degen, Embolo, Hoegh, Janko, Lang, Safari, Samuel, Sporar und Xhaka (alle verletzt). Ersatzbank FCB: Bjarnason, Callà, Hunziker, Pickel, Sülüngöz und Vailati. – Verwarnungen: 25. Lecjaks (Foul). 26. Delgado (Foul). 45. Callà (Foul). 58. von Bergen (Foul). 86. Hadergjonaj (Foul).