Vor dem Spiel:
Nur drei Tage nach dem Aufeinandertreffen im Final des Helvetia Schweizer Cup sollten sich der FC Thun und der FCB wieder gegenüberstehen – und zwar in der Vorletzten Runde der Meisterschaft. Von den elf Basler Spielern, die im Cupfinal begonnen hatten, standen nun in der Stockhorn Arena aber lediglich vier Spieler wieder in der Startformation – und zwar in jeder Reihe einer: Jonas Omlin, Carlos Zambrano, Fabian Frei und Albian Ajeti. Auf der rechten Abwehrseite kam Yves Kaiser zu seinem fünften Starteinsatz in dieser Meisterschaft – zu seinem ersten seit dem 10. März und dem Auswärtsspiel in Lugano.
Nelson Fereirra, der Mann mit den meisten Einsätzen in der Super League (insgesamt 420 Spiele für den FC Thun und den FC Luzern), bestritt sein letztes Heimspiel und wurde vor der Partie von seinem Stammclub und den Thunern Fans für seine gewürdigt.
Die erste Halbzeit:
Der FC Thun begann dominant und setzte die Basler schon früh unter Druck. Den Baslern unterliefen zu viele Fehlpässe im Spielaufbau, trotzdem hatten sie die erste Chance des Spiels – vielleicht aber nicht zufällig nach einer Standardsituation. Carlos Zambranos Kopfball (14.) im Anschluss an einen Freistoss von Zdravko Kuzmanovic verfehlte aber das Ziel. Wenig später traf auch Thuns Dennis Salanovic aus günstiger Position (20.) das Tor nicht. Besser machte es Dejan Sorgic (26.), scheiterte aber aus spitzem Winkel an Jonas Omlin. Und Kablans gefährlicher Abschluss (41.) wurde von Yves Kaiser noch entscheidend abgelenkt.
Der Grossteil der Partie spielte sich zwar in der Basler Platzhälfte ab, die Thuner schafften es aber nicht diese Überlegenheit umzumünzen, während der FCB höchstens nach Kontern gefährlich wurde. Und so war das 0:0 zwar vielleicht ein leicht schmeichelhaftes Resultat für den FCB.
Die zweite Halbzeit:
Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber zunächst das aktivere Team. So musste Omlin zunächst einen gefährlichen Abschluss Chris Kablans klären und wenig später setzte Nelson Ferreira einen Kopfball nur knapp neben das Basler Gehäuse. Praktisch aus dem Nichts gingen die Basler dann in Führung. Aldo Kalulu kam nach einem Doppelpass mit Kevin Bua zum Abschluss, Guillaume Faivre parierte, aber nur bis zu Samuele Campo, der im Nachschuss traf. Nun wurde die Partie ausgeglichener.
Es war von der mentalen Seite her ein schwieriges Spiel – nach dem Cupsieg. Wir waren effizient, aber es war sicher nicht unser bestes Spiel.
Eine Viertelstunde vor dem Ende konnten die Thuner dann doch noch jubeln: Nach einem Querpass Stefan Glarners stand Moreno Costanzo frei und hatte keine Mühe den Ausgleich zu erzielen. Costanzo prüfte wenig später Omlin noch mit einem Weitschuss, der FCB-Goalie verhinderte aber einen Rückstand mit einer starken Parade. Praktisch im Gegenzug fiel dann das entscheidende Tor. Dieses erzielte Kevin Bua mit einem Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze aus. Nun hatte das Heimteam keine Zeit mehr zu reagieren und der FCB feierte den zweiten 2:1-Sieg gegen den FC Thun innert vier Tagen:
Nach dem Spiel:
Es wäre nur allzu verständlich, wenn den Baslern die Cupfeier vom Sonntag noch in den Knochen lag. Es wäre zumindest eine Erklärung, warum sie relativ lange brauchten, um ins Spiel zu kommen. Schlussendlich reichte es dem FCB aber dank seiner Effizienz trotzdem zum Sieg.
Nun folgt noch die Derniere: Am kommenden Samstag empfängt der FCB den Neuchâtel Xamax FCS zum Saisonabschluss (19.00 Uhr, St. Jakob-Park).
Das Telegramm:
FC Thun – FC Basel 1893 1:2 (0:0)
Stockhorn Arena. – 5’151 Zuschauer. – SR Stephan Klossner.
Tore: 62. Campo 0:1 (Kalulu). 75. Costanzo 1:1 (Glarner). 88. Bua 1:2 (Okafor)
FCT: Faivre; Glarner, Gelmi, Stillhart, Kablan (90. Hunziker); Fatkic (85. Joss); Costanzo, Bigler; Salanovic (66. Tosetti), Sorgic, Ferreira.
FCB: Omlin; Kaiser, Zambrano (78. Xhaka), Cömert, Petretta; Kuzmanovic, Frei; Kalulu (71. Okafor), Campo, Bua; Ajeti (84. Tushi).
Bemerkungen: FCT ohne Hediger, Karlen, Rodriguez, Sutter, Ziswiler (alle verletzt) und Spielmann (gesperrt). FCB ohne Balanta, Stocker, Widmer (alle verletzt) und van Wolfswinkel (krank). Ersatzbank FCB: Hansen, Okafor, Riveros, Tushi, Xhaka, Zhegrova und Zuffi. – Verwarnungen: 47. Kuzmanovic (Reklamieren). 69. Cömert (Foul). 77. Ajeti (Foul). – Super-League-Debüt von Tician Tushi. – 90. Campo rettet auf der Linie nach Kopfball Hunzikers.