Eine intensive und ausführliche Jubiläums-GV

FC Basel 1893
Dienstag, 04.06.2019 // 22:23 Uhr

Am Dienstag, 4. Juni 2019, hielt der FC Basel 1893 seine 125. Ordentliche Generalversammlung ab. Der erneut als «Open Air»-Veranstaltung durchgeführten Versammlung im St. Jakob-Park wohnten insgesamt 1598 Vereinsmitglieder bei, davon 1562 stimmberechtige Personen. Die Jubiläums-GV beinhaltete interessante und konstruktiv-kritische Wortmeldungen aus dem Kreise der Mitglieder, bevor Präsident Bernhard Burgener und seine Clubleitungskollegen allesamt mit grossen Mehrheiten in ihrem Amt bestätigt wurden. Zwei Vereinsmitglieder, die sich ebenfalls zur Wahl stellten, erreichten beide das absolute Mehr nicht.

Bei schönstem, frühsommerlichen Wetter fand sich eine würdige Kulisse im Stadion St. Jakob-Park ein, um die 125. Ordentliche Generalversammlung des FC Basel 1893 zu bestreiten. 1562 stimmberechtige Mitglieder waren anwesend, womit das absolute Mehr bei 782 Stimmen lag. Präsident Bernhard Burgener begrüsste die Vereinsmitglieder und präsentierte ihnen seinen persönlichen Rückblick auf das Jahr 2018. Man könne darüber diskutieren, wie die abgelaufene Saison sportlich zu beurteilen sei, sagte Burgener. «Aber ich möchte mich ganz herzlich bei allen Spielern und Trainern für ihren Einsatz und für die vielen schönen Momente, wie zuletzt den Cupsieg, bedanken.» Natürlich wisse er handkehrum, dass es beispielsweise enttäuschend gewesen sei, dass der FCB im letzten Jahr die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb verpasst habe. «Das wollen wir diesen Sommer unbedingt ändern und wieder international spielen», so der Präsident.

 

Vorstandsmitglied und Sportdirektor Marco Streller richtete ebenfalls das Wort an die Mitglieder und sprach von «vielen schönen Momenten, die wir in unserer bisherigen Amtszeit erleben durften – vor allem die ausserordentliche Champions-League-Kampagne 2017/2018 sowie den Cupsieg 2019». Anderseits sei es natürlich sehr unschön gewesen, dem BSC Young Boys zweimal hintereinander den Vortritt in der Meisterschaft lassen zu müssen. «Wichtig ist aber auch, dass wir uns mittlerweile in der Clubführung gefunden haben und Hand in Hand für die Zukunft des FCB arbeiten, das freut mich sehr.» Streller bedankte sich überdies für die Unterstützung der Mitglieder und versprach, «dass wir uns weiterhin für den Erfolg des FCB einsetzen und uns nicht von Rückschlägen unterkriegen lassen werden».

 

Die Frage der Statuten

 

Unter dem Traktandum 3 – Genehmigung der Jahresberichte und Lagebericht 2018 und Beschlussfassung – wurde ein Antrag des Vereinsmitglieds Peter Hablützel behandelt, der eine Änderung der Vereinsstatuten zum Ziel hatte. Im Wesentlichen sah der Antrag vor, dass der FCB-Präsident nicht mehr automatisch Delegierter des Vereins für den Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG sein soll. Vielmehr müsste der Basisverein künftig durch einen unabhängigen Delegierten aus dem Kreise der Vereinsmitglieder vertreten werden. Präsident Bernhard Burgener betonte in diesem Zusammenhang, dass sich der FCB unabhängig von diesem Antrag mit dem Thema Vereinsstatuten beschäftigt und beispielsweise festgestellt habe, dass diese in den letzten Jahren jeweils nicht ins Handelsregister eingetragen worden seien – eine formelle Pflicht, die man nun nachholen wolle. Für die inhaltliche Behandlung des Antrags von Peter Hablützel übergab Burgener sodann das Wort an Markus Prazeller, den Anwalt des FC Basel 1893.

 

Prazeller führte aus, dass es sich bei den Statuten um das Herz und die Verfassung eines Vereins handle und dass die FCB-Statuten deshalb für eine Abänderung ein spezielles Verfahren vorsähen. Dieses Verfahren ist in § 22 geregelt und bestimmt folgendes: «Beabsichtige Änderungen sind mindestens 20 Tage vor der entsprechenden Generalversammlung durch die Clubleitung bekanntzugeben.» Mit dieser Bestimmung sollen die Mitglieder vor «Schnellschüssen» geschützt werden. Geht es um so etwas Wichtiges wie eine Statutenänderung, sollen sie genug Zeit haben, sich eine Meinung zu bilden und sich mit den Vor- und Nachteilen einer Statutenänderung auseinanderzusetzen. Wird eine Statutenänderung nicht nach Massgabe dieses speziellen Verfahrens eingebracht, kann auch nicht gültig darüber Beschluss gefasst werden. Aus diesem Grund, so Markus Prazeller, könne auf den Antrag von Peter Hablützel nicht eingetreten werden.

 

Der FCB-Anwalt betonte, dass die Frage allerdings sehr genau abgeklärt wurde, weil die Clubleitung das entsprechende Anliegen sehr ernst nehme. Deshalb habe der FCB auch die Rechtsprofessorin der Universität Bern und Vereinsrechts-Expertin Prof. Dr. iur. Stephanie Hrubesch-Millauer damit beauftragt, ein Rechtsgutachten zum Thema zu erstellen. Ihr Gutachten kommt zum Schluss, dass eine Statutenänderung mindestens 20 Tage vor der Versammlung allen Mitliedern zugestellt werden muss. Dieses zwingende Vorgehen gemäss Statuten konnte im vorliegenden Fall gar nicht eingehalten werden – und deshalb konnte der Antrag auch aus Sicht der Gutachterin nicht behandelt werden.

 

Projekt «Statuten 2020»

 

Im Anschluss an Prazellers Erklärung sagte Bernhard Burgener, dass der FCB das Thema Statuten und die Meinung seiner Mitglieder sehr ernst nehme. Und dass er deshalb das Projekt «Statuten 2020» lancieren werde, mit welchem noch in diesem Jahr alle Vereinsmitglieder eingeladen würden, konkrete Ideen und Vorschläge zu den neuen Statuten einzureichen. Die bisherigen Statuten seien tatsächlich etwas in die Jahre gekommen und man wolle der nächsten Generalversammlung den Mitgliedern eine entsprechende Aktualisierung präsentieren. Das genaue Prozedere dazu wird in den nächsten Wochen und Monaten ausgearbeitet und dann den Mitgliedern vorgelegt. Die Konsultativ-Abstimmung über dieses Vorgehen wurde von den Mitgliedern mit grosser Mehrheit gutgeheissen.

 

Das Vereinsmitglied Peter Hablützel zeigte sich in seiner Wortmeldung enttäuscht darüber, dass sein Antrag nicht behandelt wurde. Er betonte zudem noch einmal, dass er das Mitspracherecht der Mitglieder insgesamt als klar zu wenig ausgeprägt empfinde. Zudem bekräftige er seine bereits mehrfach geübte Kritik am Stadion-Catering, bemängelte den Einsatzwillen der Spieler der 1. Mannschaft und generell die Attraktivität der Spiele im St. Jakob-Park. Die Clubleitung müsse sich die Frage stellen, wie sie das Joggeli wieder besser füllen könne. Der FCB-Vorstand nahm diese Voten entgegen, betonte aber auch nochmals, dass zugunsten der Transparenz für die anderen Mitglieder aus statutarischen Gründen nicht auf den Antrag von Peter Hablützel eingegangen werden könne.

 

Das Traktandum «Wahlen» ging dann aus FCB-Sicht äusserst erfreulich über die Bühne: Bernhard Burgener wurde als Vereinspräsident bereits vor der effektiven Abstimmung per Akklamation in seinem Amt bestätigt – effektiv erreichte er 984 Ja-Stimmen gegenüber 365 Nein-Stimmen und 166 Enthaltungen. «Vielen herzlichen Dank für das Vertrauen», sagte Burgener. «Es ist mir bewusst, dass es auch einige Nein-Stimmen und Enthaltungen gibt – das soll eine Herausforderung und ein Ansporn für mich sein, mich weiterhin mit vollem Herzen für den FCB einzusetzen.» Nach dem Präsidenten wurden auch die weiteren Vorstandsmitglieder Peter von Büren, Marco Streller, Roland Heri, Reto Baumgartner, Benno Kaiser und Dominik Donzé mit grossen Mehrheiten sowie unter herzlichem Applaus für die Weiterarbeit in der Clubleitung gewählt. Dies im Gegensatz zu Elisabeth Isler und Peter Hablützel, die ebenfalls zur Wahl in den Vereinsvorstand antraten – die beiden Vereinsmitglieder erreichten das absolute Mehr nicht.

 

Alex Freis starkes Votum

 

Anschliessend wurde der langjährige FCB-Spieler und heutige U18-Trainer von Rotblau, Alex Frei, für seine Arbeit im Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG geehrt und verdankt. Frei tritt aus dem VR zurück und konzentriert sich ganz auf seine Trainertätigkeit. In seinen «Abschiedsworten» versicherte er den FCB-Mitgliedern, dass man im Verwaltungsrat in den letzten zwei Jahren nicht immer einer Meinung gewesen sei. «Aber es ist stets um das Wohl des FCB gegangen, das können Sie mir glauben.» Und dann setzte Alex Frei noch zu einem Schlusswort an, das es wert ist, hier eins zu eins wiedergegeben zu werden: «Der FCB ist nicht irgendein Verein, für viele Menschen ist er weit mehr als das. In letzter Zeit wurde viel kritisiert, teilweise sicher auch zurecht. Aber es ist ganz wichtig zu wissen, dass niemand grösser ist als der Verein selber. Was ich damit meine: Ob man sich mit einem einzelnen Spieler, einem Verwaltungsrat oder einem Präsidenten identifizieren kann, ist nicht so entscheidend. Denn ich gehe an den Match wegen dem FC Basel!»

 

Den freiwerdenden VR-Sitz von Alex Frei wird FCB-CEO Roland Heri übernehmen. Ihm wurde von den Vereinsmitgliedern das entsprechende Vertrauen genauso ausgesprochen wie Präsident Burgener sowie den Verwaltungsräten Marco Streller und Massimo Ceccaroni.

 

Es war dann bereits gegen 22.00 Uhr, als Bernhard Burgener diese intensive und ausführliche 125. Ordentliche Generalversammlung des FC Basel 1893 unter Applaus beendete und sich die Mitglieder dem kulinarischen Abschluss des Abends zuwandten.

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