Bis am Mittwoch war Servette das einzige Team der Raiffeisen Super League, das noch nicht gegen den Meister aus Bern verloren hatte. Im letzten Duell der Saison mit dem BSC Young Boys setzte es nun aber auch für die Genfer noch eine Niederlage ab – nach zwischenzeitlicher 1:0-Führung verloren sie mit 2:4. Aufgrund des FCB-Siegs gegen den FC Zürich am Vortag vergrösserte sich der Abstand zwischen Rotblau und den Grenats auf zehn Punkte. Nur zwei Spieltage zuvor war er nur halb so gross gewesen.
 
Servette hat eine spielstarke und technisch beschlagene Mannschaft.
 
Bis vor dem Unterbuch der Meisterschaft sind die Genfer sogar nur drei Punkte hinter dem FCB und deren acht hinter Leader St. Gallen gelegen. Dies verdeutlicht, dass Servette für einen Aufsteiger eine sehr starke Saison spielt. Denn, auch wenn die Genfer nun nach dem Restart nicht mehr ganz so viele Punkte sammelten, sind sie nach 31. Spieltagen der Aufsteiger mit der drittbesten Punkteausbeute seit der Einführung der Super League: Besser waren nur der FC Sion in der Saison 2006/2007 (50 Punkte) und der FC St. Gallen 1879 in der Saison 2012/2013 (53 Punkte).
 
Klar über dem Durchschnitt
 
Mit ihren aktuell 45 Zählern liegen die Genfer auch klar über dem Durchschnitt, den Aufsteiger in die Super League bisher nach 31. Runden aufwiesen, dieser betrug nämlich lediglich 34,4 Punkte. Und besser klassiert war zum selben Zeitpunkt auch nur der FC St. Gallen in der oben erwähnten Saison, als die Ostschweizer auf dem dritten Rang lagen.
 
Die Genfer sind kein typischer Aufsteiger, weil sie bereits in der Challenge League Spieler mit Super-League-Qualität geholt haben.
 
Den aktuellen vierten Rang haben die Servettiens auch dank einer eindrücklichen Heimbilanz inne. Mit lediglich zwei Heimniederlagen stellen sie in dieser Statistik die zweitbeste Bilanz nach YB, das zuhause noch ungeschlagen ist. Lediglich der FC Zürich und der FC St. Gallen gewannen je ein Spiel im äussersten Südwesten der Schweiz. In den letzten neun Spielen im Stade de Genève ging Servette nie als Verlierer vom Platz.
 
Wir benötigen ein schnelles Umschaltspiel und das Bewusstsein, alles abrufen zu müssen.
 
Der FCB steht also vor einer schwierigen Aufgabe, vor allem, wenn man bedenkt, dass Rotblau nach dem Restart erst ein Auswärtssieg gelang. Trotzdem ist das Team von Marcel Koller das zweitstärkste Auswärtsteam und reist am Samstag natürlich mit der Absicht nach Genf am Sonntag den Kontakt an die Spitze zu halten. Nicht mittun wird bei diesem Spiel im Stade de Genève der verletzte Luca Zuffi. Fraglich sind zudem Kemal Ademi, Dimitri Oberlin, Raoul Petretta und Blas Riveros – dies ist auch dem hohen Spielrhythmus geschuldet.