In den verbleibenden drei Partien spielt der FCB realistischerweise noch um den zweiten Platz. Dank dem deutlichen Sieg in St. Gallen ist dieser nur noch drei Punkte entfernt. Am Sonntag gastiert nun der FC Lugano im Joggeli, der sich im Mittefeld der Tabelle befindet und wohl nicht mehr gegen den Abstieg, aber auch nicht mehr um einen Platz in der Qualifikation für die UEFA Europa League spielt. Wenn auch theoretisch noch beide Szenarien möglich sind.
Schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams ist die Situation ähnlich gewesen. Lugano nahm damals den Sieg mit, doch danach folgte eine lange Durststrecke für die Tessiner, welche sie erst in der letzten Runde mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Zürich beendeten. In den fünf Runden davor hatten die Luganesi einmal verloren und viermal unentschieden gespielt, wobei sie insgesamt elf Gegentore kassierten und damit im Schnitt über doppelt so viele wie in den 27 vorangegangenen Runden. Trotzdem hat der FC Lugano immer noch die drittstärkste Defensive der Liga. Am wenigsten Gegentore in der Raiffeisen Super League musste der FCB hinnehmen, nämlich 34 in 33 Spielen.
Wir müssen die Konzentration hochhalten und brauchen gegen Lugano wieder Geduld, Präzision und Überzeugung.
Trotzdem wird es dem FCB mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf den Platz ganz vorne in der Tabelle reichen. Unter anderem auch wegen der Niederlage im Cornaredo Anfang dieses Monats. Schlussendlich leistete sich Rotblau zu viele Ausrutscher in Spielen, in denen Punkte budgetiert gewesen waren.
Beim 5:0-Sieg in St. Gallen am Mittwoch war aber eher das Gegenteil der Fall. Und dank diesem deutlichen Erfolg kann man sich nun wieder Chancen auf den zweiten Platz ausrechnen. Es verbleiben drei Spiele im Fernduell mit den St. Gallern. Diese Rangierung ist auch deshalb wichtig, weil man als Runner-Up der Super League eine Runde später in die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League 2020/2021 eingreifen darf, im Vergleich zu jenem Team, das die Saison auf dem dritten Platz abschliesst. Zudem schloss Rotblau in den letzten zehn Jahren nie eine Saison schlechter als auf dem zweiten Rang ab.
Wir wollen die restlichen drei Spiele gewinnen und möglichst einen Platz gut machen. In dieser intensiven Zeit ist es ein grosser Vorteil, eine Quali-Runde weniger bestreiten zu müssen.
In seinen eigenen Händen hat es der FCB natürlich nicht mehr, den FC St. Gallen zu überholen. Er ist dafür auf Schützenhilfe angewiesen. Seinen Teil zu einem Gelingen will er nun aber eben am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Lugano beitragen. Nicht mit dabei sein werden Blas Riveros und Luca Zuffi die beide verletzt sind, sowie womöglich auch Jonas Omlin. Fraglich sind die Einsätze von Afimico Pululu, Eric Ramires und Raoul Petretta. Silvan Widmer ist gesperrt.