Spektakel im Joggeli: 4:4 gegen Lugano

FC Basel 1893
Sonntag, 26.07.2020 // 18:13 Uhr

Nach einem spektakulären Match mit acht gerecht verteilten Toren, wovon das letzte in der 93. Minute durch Arthur Cabral zum dritten Ausgleich für die Basler führte, trennten sich der FC Basel 1893 und der FC Lugano 4:4 (2:3). Die vielen Tore waren den Abwehrschwächen beider Mannschaften, der bemerkenswerten Offensive des FC Lugano und dem nicht nachlassenden Willen des langsam müde werdenden FCB geschuldet. Auch wenn dem Team von Marcel Koller die Bestätigung des 5:0 in St. Gallen nicht glückte, ist dieses Ergebnis kurz vor Ende dieser seltsamen Fussballsaison ein viel kleineres Ärgernis als frühere Punktverluste. Und immerhin gelang es dem FCB dank dem zweifachen Torschützen Ademi, dank Fabian Frei und dank Cabral eine zweite Niederlage gegen die Tessiner nach dem Pandemie-Unterbuch zu vermeiden, sondern dreimal einen Rückstand zu korrigieren und zwischendurch auch mal (2:1) in Führung zu gehen.

Sonntag, 26.07.2020

Stimmen FCB-Lugano

Video: M. Lorenz / A. Ruberti

VOR DEM SPIEL:

 

Zwei Mannschaften machten sich zu diesem Spiel bereit, denen es an Selbstvertrauen nicht mangeln sollte. Sowohl der FCB wie der FC Lugano traten mit dem Gefühl eines Siegers vom vergangenen Spieltag im St. Jakob-Park an. Die Basler bezwangen damals den FC St. Gallen 5:0, die Tessiner besiegten den FCZ durch ein Tor von Olivier Custodio 1:0. Allerdings fehlte der gegen den FCB wegen einer Sperre.

 

Marcel Koller musste gezwungenermassen einige Wechsel vornehmen: Torhüter Jonas Omlin fehlte wie Blas Riveros, Eric Ramires und der langzeitverletzte Luca Zuffi, dazu verbüsste Silvan Widmer eine Sperre. In der Startelf stand Ademi, schon in St. Gallen zweifacher Torschütze, derweil Cabral vorerst auf der Ersatzbank sass.

 

Auf Trab hielt den FCB in den Tagen rund ums St. Gallen- und Lugano-Spiel ein Covid19-Fall, der sich jedoch zum Glück als nicht gravierend erwies, so dass der betroffene Spieler bereits wieder zur Mannschaft stossen konnte.

 

DIE ERSTE HALBZEIT:

 

Die beiden Mannschaften legten los, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Vor allem in den ersten 20 Minuten zeigten der FCB und die Luganesi ein Spektakel, das in einem vollen Stadion für eine grosse Stimmung gesorgt hätte.

 

In Führung ging in der 5. Minute der FCL. Stefano Guidotti mit dem Steilpass in den Strafraum und Sandi Lovric mit einem präzisen Abschluss in die tiefe Torecke des machtlosen Omlin-Vertreters Djordje Nikolic malten eine Kopie des FCB-Führungstreffers in St. Gallen von Frei und Ademi auf den Rasen. Doch das schmeckte dem FCB nicht. Bis zur 10. Minute korrigierten Ademi auf Valentin Stockers Pass und Fabian Frei nach einer perfekten Kombination über Afimico Pululu, Samuele Campo und Ademi das Ergebnis vorerst mal auf 2:1.

 

In der Folge ging es munter hin und her, mit zwei, drei Halb-Chancen und zwei, drei allenfalls mittelschweren Goalie-Paraden auf beiden Seiten, ehe in einer 20-minütigen Phase bis zur 40. Minute die Partie vorübergehend an Intensität und Torraumszenen verlor.

 

Scheinbar.

 

Denn streng genommen liess vor allem der FCB nach. Sein Defensivblock spielte plötzlich fahrig und brockte sich in den Restminuten vor der Pause einen 2:3-Rückstand durch Jefferson und Akos Kecskes ein, der ein Lehrbuchbeispiel dafür war, dass Nachlassen im Fussball auf diesem Niveau rasch bestraft werden kann. Und die Tessiner legten etliche Proben davon ab, dass sie ein talentiertes Team haben, aus dem Christopher Lungoyi, Guidotti und Lovric herausragten – auch zu der auf der Medientribüne nicht zu überhörenden Begeisterung des Tessiner TV-Kommentatoren.

 

DIE ZWEITE HALBZEIT:

 

Marcel Kollers Reaktion auf den erneuten Rückstand bedeutete Schwerarbeit für den Mann mit der Auswechseltafel: Mit Yannick Marchand, Raoul Petretta und Ricky van Wolfswinkel brachte der Basler Cheftrainer drei Neue, was auch den einen oder anderen Positionswechsel zur Folge hatte. Taulant Xhaka spielte fortan Rechtsverteidiger, Jasper van der Werff zusammen mit Omar Alderete im Abwehrzentrum und Marchand an der Seite von Fabian Frei im inneren Mittelfeld.

 

Und eben als sich nach 20 Minuten mit leichtem FCB-Vorteil langsam Cabral dran machte, sich einwechseln zu lassen, machte Kollege Ademi nach einer starken Flanke von Campo per Kopf das 3:3, womit theoretisch der Weg für einen Sieg des FCB wieder etwas weniger steinig war. Doch der kompromisslose Weg zu einem weiteren rotblauen Tor blieb der leichten optischen Überlegenheit zum Trotz aus. Im Gegenteil: Es waren die Tessiner, die ein neues Mal mit ihrer grossartigen Effizienz von den Basler Abwehrschwächen profitierten und durch den nie wirklich unter Kontrolle gebrachten Lungoyi in der 79. Minute den Spielstand auf 3:4 stellten.

 

So richtig mit grösstem Nachdruck vermochte der FCB in der Folge nicht mehr zu reagieren. Vielmehr waren in zwei Szenen die Luganesi dem 3:5 eher näher als der FCB dem Ausgleich.

 

Und wieder ist der Begriff „scheinbar“ zu verwenden. Denn tatsächlich fiel in der Nachspielzeit doch noch das 4:4. Nach einem langen Ball hinein in die Box traf Cabral per Kopf, so dass am Ende blieb, was korrekt, gerecht und irgendwie auch fair war: Ein Unentschieden für beide Teams. Und die Zuschauer hatten das Vergnügen, acht Tore und acht teils perfekte Assists serviert zu bekommen – von elf verschiedenen Spielern.

 

NACH DEM SPIEL:

 

Was nun dem FCB national noch bevorsteht, sind die zwei letzten RSL-Spiele gegen Thun (auswärts) und gegen den FC Luzern zuhause am 3. August. Meister wird der FCB nicht mehr, auch der 2. Rang ist nicht zum Greifen nah. Und dennoch stehen noch andere Höhepunkte bevor – allen voran das UEL-Rückspiel am 6. August gegen Eintracht Frankfurt, in dem es gilt, den 3:0-Vorsprung nicht aufs Spiel zu setzen, sondern sich für den Viertelfinal gegen Donezk oder Wolfsburg in Gelsenkirchen zu qualifizieren. Und irgendwann stehen dem FCB dann noch der Cup-Halbfinal gegen Winterthur oder Bavois bevor – mit intakten Aussichten auf eine weitere Cupfinal-Teilnahme.

 

Ob und wann für dieses Restprogramm Torhüter Omlin wieder zur Verfügung steht, ist nicht einfach vorauszusagen. Koller immerhin tat seine Hoffnung kund, dass der Stammtorhüter in zwei Wochen wieder spielen kann. Und wenn nicht: Auch Djordje Nikolic versteht sein Fach bestens. An den vier Gegentoren gegen Lugano war er nicht schuldig.

 

 

Das Telegramm:

 

FC Basel 1893 – FC Lugano 4:4 (2:3)

St. Jakob-Park. – 1000 Zuschauer. – SR Lionel Tschudi.

Tore: 6. Lovric 0:1 (Guidotti). 7. Ademi 1:1 (Stocker). 10. Frei 2:1 (Pululu). 40. Jefferson 2:2 (Lovric). 47. (1. HZ) Kecskes 2:3 (Lungoyi). 67. Ademi 3:3 (Campo). 79. Lungoyi (Janga) 3:4. 93. Cabral 4:4 (Campo).

 

FC Basel: Nikolic; Isufi (46. Marchand), Cömert (46. Petretta), Alderete, van der Werff; Xhaka; Stocker (82. Tushi), Frei, Campo, Pululu (46. van Wolfswinkel); Ademi (74. Cabral).

 

FC Lugano: Baumann; Kecskes, Covilo, Daprelà; Lavanchy, Lovric, Sabbatini, Jefferson (77. Yao);  Guidotti (77. Macek); Lungoyi (90. Selasi), Holender (62. Janga).

 

Bemerkungen: FCB ohne Omlin, Ramires, Riveros, Zuffi (alle verletzt) und Widmer (gesperrt). FC Lugano ohne Pavlovic, Bottani, Rodriguez, Maric und Jovanovic (alle verletzt) und Custodio (gesperrt). – Ersatzbank FCB: Pukaj, Marchand, Tushi, Petretta, Oberlin, Cabral und van Wolfswinkel. – Verwarnungen: 22. Guidotti (Foul). 38. Cömert (Foul). 53. Alderete (Foul).  56. Lungoyi (Foul). 70. Frei (Foul). 76. Campo (Foul). 80. Sabbatini (Foul). 89. Baumann (Zeitspiel). 90. Xhaka (Foul). 

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