In Ruanda suchen seit vielen Jahren über 170'000 Flüchtlinge Schutz vor den anhaltenden Konflikten in der Demokratischen Republik Kongo und Burundi. Die meisten sind Frauen und Kinder (rund 80 Prozent) und leben unter einfachsten Lebensumständen in einem der sechs Flüchtlingscamps des UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Besonders die Kinder und Jugendlichen wären ohne den Schutz Gefahren von Gewaltakten, sexuellen Übergriffen, Drogenmissbrauch und anderen negativen Einflüssen ausgesetzt.
In Zusammenarbeit mit UNHCR bildet deshalb die Football Club Social Alliance (FCSA) seit letztem Jahr rund 100 junge Flüchtlinge aus den sechs Camps zu Fussballtrainern und Vorbildern für Kinder aus. Diese «Young Coaches» setzen sich nicht nur für die Kinder schützend ein, sondern beschäftigen und betreuen diese auch sinnvoll. Durch Fussballaktivitäten und Lernspiele der Young Coaches können die Kinder in einem sicheren Umfeld Stress abbauen, Traumata verarbeiten und einfach Spass mit Freunden haben.
2. Ausbildungsmodul im Süden Ruandas
Im Rahmen seines internationalen Engagements mit der FCSA beteiligt sich der FC Basel seit Projektstart an dieser Ausbildung. Anfang Juni war FCB-Instruktor Willy Schmid beim 2. Ausbildungsmodul in Butare und im nahen Flüchtlingslager Mugombwa im Süden Ruandas dabei. „Die Young Coaches machten in diesem Modul einen riesen Schritt nach vorne. Der Hauptfortschritt war definitiv das zweite Festival im Vergleich zum ersten – da kamen im Lernprozess doch sehr viele grosse Unterschiede zum Vorschein. Fürs dritte Module erwarte ich, dass sich die Young Coaches nicht nur stabilisieren, sondern auch verbessern.“
Das zweite von drei Ausbildungsmodulen konzentrierte sich insbesondere auf altersspezifische Fussballaktivitäten und die Organisation von Kinderfussballturnieren. Der Lokalpartner UNHCR ergänzt die Ausbildung mit Workshops zum Umgang mit gefährdeten Kindern in den Camps.
Abschlussmodul im Herbst
Für Young Coach Jacqueline war dieser Fokus eine Bereicherung: „Ich habe immer nur Kinder im Alter von zwölf und älter trainiert und konnte mir nicht mal vorstellen, jüngere zu trainieren. Aber jetzt weiss ich das auch für die Kleinsten anzupassen, und das finde ich toll.“
Young Coach Gad merkt, wie viel ihm dieses Programm auch zurück in seinem Flüchtlichscamp hilft: „Es ist wirklich beeindruckend, sich selbst in der Position zu finden, eine Bereicherung für seine Community zu sein. Ich kann jetzt etwas beisteuern, und das macht mich stolz.“
Das Young Coach Ausbildungsprogramm in Ruanda wird von den FCSA-Clubs und Scort in enger Zusammenarbeit mit UNHCR durchgeführt und von der Fondation Botnar unterstützt. Das Abschlussmodul des Programmes findet im Herbst 2018 statt. Bereits heute profitieren 3000 Mädchen und Jungen von den Fussballaktivitäten der Young Coaches.