Zu Fuss fliehen sie in den Norden und passieren dabei eine der Südgrenzen Mexikos. Obwohl die USA für viele von ihnen das Hauptziel ist, beantragten 2018 knapp 30'000 Schutzsuchende Asyl in Mexiko – eine Zahl, die auch 2019 stetig ansteigt. Sie verbleiben entweder im armen Süden des Landes oder migrieren in urbane Zentren in der Hoffnung, Arbeit zu finden. Dort stossen die Flüchtenden jedoch oft auf gemischte Gefühle: Ein Teil der mexikanischen Bevölkerung zeigt sich solidarisch, andere wollen die Fremden nicht im Land haben. Vielerorts führt der Flüchtlingsstrom zu Ressourcenknappheit, verringert die Spendenfreundlichkeit und steigert die sozialen Spannungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen.
Diesem wachsenden Konfliktpotenzial und der Fremdenfeindlichkeit will die Football Club Social Alliance (FCSA) entgegenwirken. In Zusammenarbeit mit den lokalen Hauptpartnern, dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und dem Refugee Education Trust (RET) bildet sie über 40 junge Frauen und Männer zu Kinderfussballtrainern und Mentoren aus. Diese Young Coaches haben die Aufgabe, über den Fussball Werte wie Akzeptanz, Offenheit und Toleranz zu vermitteln und dabei die Integration von Flüchtlingskindern sowie das friedliche Zusammenleben in den Gastgemeinden zu fördern.
Zweites Ausbildungsmodul der FCSA
Das zweite Modul der Young Coach-Ausbildung wurde vom 25.-30. September 2019 in Mexiko-Stadt durchgeführt und 40 junge Frauen und Männer aus ganz Mexiko nahmen erfolgreich daran teil. Diese wurden vom UNHCR, RET und deren Partnerorganisationen nominiert und absolvierten das 1. Ausbildungsmodul bereits im Mai dieses Jahres.
FCSA-Instruktoren Willy Schmid (FC Basel 1893), Robert Urbanek (FK Austria Wien) und Felix Jeckel (1. FSV Mainz 05) reisten nun für das zweite Modul in die Hauptstadt Mexikos. Nach einem eintägigen Erste-Hilfe Kurs des Mexikanischen Roten Kreuzes lag der Fokus der Ausbildung vor allem auf dem Thema «Football for All» - «Fussball für alle»: Die Young Coaches lernten, wie sie durch spezifische Trainingsmethoden auf verschiede Altersgruppen und Leistungslevel eingehen und wie sie Kinder mit einer Beeinträchtigung in ihre Aktivitäten integrieren können. Dies wurde bei einem Fussballfestival mit 50 Kindern mit einer Hörbeeinträchtigung sowie einem Trainingsevent mit rund 90 Kindern aus lokalen Schulen direkt angewandt.
Die Projektpartner UNHCR und RET vervollständigten die Ausbildung mit Workshops zum Thema Kinderschutz und sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt. Dadurch können die Young Coaches nun besser auf die Probleme in ihrem Umfeld reagieren und die Kinder pädagogisch unterstützen.
Das Young Coach-Ausbildungsprogramm in Mexiko wird von den FCSA-Clubs und Scort in enger Zusammenarbeit mit den Hauptpartnern UNHCR und RET durchgeführt und von der Fondation Botnar unterstützt.